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  • NGG Leipzig-Halle-Dessau startet MdB-Appell gegen Abschaffung vom 8-Stunden-Tag

     

    Halle schiebt ordentlich Überstunden: Rund 3,1 Millionen Stunden haben Beschäftigte im vergangenen Jahr in Halle zusätzlich gearbeitet. Davon rund 1,6 Millionen Überstunden zum Nulltarif – ohne Bezahlung. Das geht aus dem „Arbeitszeit-Monitor“ hervor, den das Pestel-Institut im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. Allein in Hotels und Gaststätten in Halle leisteten Köche, Kellnerinnen, Barkeeper & Co. im vergangenen Jahr rund 48.000 Überstunden. Das hat das Pestel-Institut auf Basis einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit ermittelt. Die Wissenschaftler haben dabei für Halle bundesweite Durchschnittswerte von Arbeitszeiten in der Gastronomie herangezogen. Demnach waren 52 Prozent aller in Halle geleisteten Überstunden in Hotels, Restaurants, Gaststätten und Biergärten unbezahlt. Die Gewerkschaft warnt: Der Überstundenberg in Halle dürfte demnächst noch größer werden. Grund seien Pläne der Bundesregierung, die Arbeitszeit neu zu regeln: „Schwarz-Rot will eine wöchentliche Höchstarbeitszeit und den 8-Stunden-Tag abschaffen. Betriebe könnten von ihren Beschäftigten dann verlangen, auch zehn, elf oder in der Spitze sogar 12 Stunden und 15 Minuten pro Tag zu arbeiten“, sagt Christian Ullmann von der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Die NGG Leipzig-Halle-Dessau schlägt Alarm: Schon jetzt betrage die maximale Arbeitszeit 48 Stunden pro Woche. In der Spitze seien sogar 60-Stunden-Wochen möglich. „Das sind Extrem-Arbeitswochen. Selbst wenn so ‚Hammer-Wochen‘ innerhalb eines Vierteljahres ausgeglichen werden müssen. Doch noch schlimmer wird es, wenn die Bundesregierung jetzt tatsächlich ans Arbeitszeitgesetz Hand anlegt und den 8-Stunden-Tag kippt. Dann würde nämlich nur noch das europäische Recht ein Wochen-Limit für die Arbeitszeit setzen. Und das wäre brutal: Arbeitgeber könnten ihre Beschäftigten dann sogar zu 73,5-Stunden-Wochen verdonnern – nämlich zu sechs Tagen à 12 Stunden und 15 Minuten im Job. Das wäre fast das doppelte Wochen-Pensum von heute – und damit Arbeitszeit-Stretching pur“, so Ullmann. Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau macht seinem Ärger Luft: „Viele Arbeitgeber in Halle würden das hemmungslos ausnutzen. Es drohen dann völlig überladene Arbeitswochen, bei denen man die Stunden, in denen man nicht schläft, fast komplett im Job oder auf dem Weg zur Arbeit verbringt. Das macht Menschen dann aber fix und fertig. Außerdem würde dabei ein Riesenberg an Überstunden auflaufen. Und ans Abfeiern der Überstunden ist sowieso nicht zu denken – bei dem Fachkräftemangel, der eigentlich überall herrscht.“ 

    Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau spricht von einem „Arbeitszeit-Monopoly“ der Bundesregierung: „Das ist wilde Zeit-Zockerei. Für Beschäftigte bedeutet das: Arbeiten bis ans Limit – und darüber hinaus“, so Ullmann. Er hat dabei die Gesundheit der Beschäftigten im Blick, aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Nach acht Stunden Arbeitszeit steigt die Gefahr von Arbeitsunfällen rasant an. XXL-Arbeitstage bedeuten auf Dauer eine Belastung für den Körper und für die Psyche: von Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen bis zum Burnout“, so Ullmann. Außerdem im Fokus der Gewerkschaft: Wer die Familie, den Beruf und die Pflege von Angehörigen unter einen Hut bringen müsse, brauche vor allem eines – planbare und verlässliche Arbeitszeiten. Und die müssten auch zu den Betreuungszeiten von der Kita und vom Hort passen. „Denn wer holt die Kinder dort ab, wenn die Schicht zwölf Stunden geht?“, fragt Ullmann. Die geplante Aufweichung des 8-Stunden-Tages gehe in die falsche Richtung. Schon heute jonglierten Familien zwischen Job, Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. „Längere Arbeitstage verschärfen die Probleme und verhindern eine gerechte Verteilung von Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Pflege. Denn obwohl sich viele Väter wünschen, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, wird durch noch längere tägliche Arbeitszeiten das Alleinverdienermodell gestärkt“, warnt Christian Ullmann. Anstatt das Fachkräftepotential von Frauen zu nutzen, verhinderten XXL-Schichten eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ullmann appelliert daher an die Bundestagsabgeordneten aus Halle und der Region, dem „Herumschrauben am Arbeitszeitgesetz in Berlin einen Riegel vorzuschieben“. Schon jetzt seien flexible Arbeitszeiten im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes und durch Tarifverträge, die die NGG abgeschlossen habe, für viele Beschäftigte Alltag. „Noch mehr Flexibilität ist gar nicht nötig“, so Ullmann. Außerdem ersetzten 10- oder 12-Stunden-Tage keine fehlenden Fachkräfte. „Gute Arbeitsbedingungen, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, systematische Qualifizierung und mehr Ausbildung. Das sind die richtigen Hebel für mehr Fachkräfte. Verschiebereien bei der Arbeitszeit sind nichts anderes als das Löcherstopfen bei einer zu dünnen Personaldecke“, so Christian Ullmann.

     

    Quelle: NGG

  • bedeutet ein Schuften bis ans Limit

     

    17,3 Millionen Überstunden in Sachsen-Anhalt – Gewerkschaft NGG Leipzig-Halle-Dessau warnt!

     Die Tage im Job dürften länger werden: 

     „Das wird für viele ein Schuften bis ans Limit. Gerade in Hotels, Restaurants und Gaststätten in Halle kommt auf Köche, Kellnerinnen & Co. einiges zu“, sagt Christian Ullmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

    Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau warnt vor „XXL-Arbeitstagen“.

    Wenn die neue Bundesregierung ihre Arbeitszeit-Pläne in die Tat umsetze, dann werde das in vielen Betrieben in Halle „zu Stoßarbeitszeiten und Überstundenbergen führen“, so Christian Ullmann. Vom Außendienst bis zur Bürokraft – davon würden weit über die Gastronomie hinaus „viele Jobs in vielen Branchen“ betroffen sein, warnt die Gewerkschaft.

    Die Kritik der NGG Leipzig-Halle-Dessau richtet sich dabei gegen das Vorhaben der schwarz-roten Bundesregierung, aus der Regelarbeitszeit von acht Stunden am Tag eine Höchstarbeitszeit pro Woche zu machen. „Der 8-Stunden-Tag kippt – und der ‚10 plus X‘-Stunden-Tag kommt. Das ist nichts anderes als Gummiband-Arbeitszeit. Dabei ziehen die Beschäftigten ganz klar den Kürzeren“, so Ullmann und weiter: „Hier wird die ohnehin schon wichtige Arbeit der Betriebsräte noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewinnen, da sie in puncto Arbeitsbedingungen ein entscheidendes Mitspracherecht haben.“

    Keiner könne nach zehn Stunden oder mehr im Job noch konzentriert bei der Sache sein. „Die Folge liegt auf der Hand: Die Unfallgefahr steigt“, warnt der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Auch privat habe die „ausgedehnte Tagesarbeitszeit“ enorme Auswirkungen. „Von Kleinkindern bis zu Angehörigen, die Pflege brauchen: Zeit in der Familie ist dann nicht mehr planbar. Freizeit für Freunde, Hobbys oder ein Ehrenamt ebenso nicht“, sagt Christian Ullmann.

    Eine klare Absage erteilt die Gewerkschaft auch den Plänen der neuen Bundesregierung, Zuschläge auf Überstunden steuerfrei zu machen. „Die Überstunden sollen so lukrativ werden. Dadurch wird der Überstundenberg aber nur noch weiter anwachsen. Gleichzeitig machen die Unternehmen einen Bogen darum, neue Leute einzustellen. Im Grunde ist das ein Projekt, das neue Jobs verhindert“, kritisiert Christian Ullmann. Bereits im Jahr 2023 haben nach Angaben der Gewerkschaft Beschäftigte quer durch alle Branchen in ganz Sachsen-Anhalt 17,3 Millionen Überstunden geleistet. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamts (Destatis).

    „Ködert die schwarz-rote Bundesregierung Beschäftigte mit einem Null-Steuer-Anreiz, dann wird die Zahl der Überstunden in Halle durch die Decke gehen. Und von der Kellnerin bis zum Lagerarbeiter werden viele im Job die Grätsche machen“, so Christian Ullmann. Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau appelliert an die Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD in der Region, den Plänen der Bundesregierung zur Mehrarbeit einen Riegel vorzuschieben.

     
    Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

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