Premiere am 28. Februar 2014, um 20.00 Uhr im neuen theater/Kammer
Heimlich, unter dem Deckmantel medizinischer Lehrbücher schrieb der gerade 20 Jahre junge Schiller DIE RÄUBER in der "Militärischen Pflanzschule" des despotischen Herzogs Karl Eugen von Württemberg. Unter militärischer Strenge und Ordnung wurde er dort zum Mediziner ausgebildet. Für Poesie war neben dem täglichen Exerzieren und Lernen kein Platz vorgesehen. Doch gelang es Schiller, vom Wert seines bürgerlichen Trauerspiels überzeugt, das Drama aus den Kerkermauern seiner Schule hinaus zu einem Verleger zu senden, der es 1781 anonym veröffentlichte. Schon im Januar 1782 wurde es unter großer Beachtung am Mannheimer Nationaltheater, einer der bedeutendsten Bühnen dieser Zeit, zur Uraufführung gebracht.
Es erzählt die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die um Liebe und Anerkennung ihres Vaters kämpfen, gleichzeitig aber nach Unabhängigkeit streben. Jeder revoltiert auf seine eigene Art. Karl, der Wahre, Gute, Schöne verfällt auf seiner Suche nach einem Leben außerhalb der bürgerlichen Klasse in einen maßlosen Gewaltrausch. Franz, der Niederträchtige, ewig Neidische, will an das Erbe seines noch nicht mal verstorbenen Vaters - komme was wolle.
Um dem Drama etwas Brisanz zu nehmen, verlegte Schiller das Zeitstück 300 Jahre zurück. Aber das Publikum ließ sich nicht täuschen. Es erkannte die desolate Ordnung des in Kleinstaaterei und tyrannischer Herrschaft versumpften Deutschlands des 18. Jahrhunderts wieder. So verstand es wohl auch den Drang des in Ungnade gefallenen adligen Karl Moor nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Schließlich muss sich der Räuberhauptmann jedoch eingestehen, dass kein Wunsch nach Freiheit und Rache die Gräueltaten, die er mit seiner Bande in böhmischen Wäldern beging, rechtfertigen kann. Vor Gericht wird er für seine Taten zur Verantwortung gezogen.
Inszenierung: Antje Weber | Bühne und Kostüme: Karoline Bierner
Mit dem Studio Halle: Natalja Joselewitsch, Kerstin König, Maria Radomski, Cédric Cavatore, Philipp Noack, Max Radestock, Manuel Zschunke
Ticketpreise: Premiere: 22,- Euro (erm. 10,- Euro); weitere Vorstellungen: 16,- Euro (erm. 8,- Euro)