Premiere: "Vater.Länder" im neuen theater

Am Pfingstsonntag, den 8. Juni erlebt die szenische Skizze "Vater.Länder" von Miriam Locker um 18.00 Uhr im Schaufenster des neuen theaters ihre Premiere. Diese Produktion entsteht in Koproduktion mit der Sekundarschule Kastanienallee.
In Deutschland in den Jahren 2000 bis 2008 töteten rechtsradikale Terroristen, die seit 1998 im Untergrund lebten und sich den Namen Nationalsozialistischer Untergrund gegeben hatten, neun Menschen. Die Täter projizierten in die Opfer offenbar ein Anderssein und sahen sich auf einem pseudoreligiösen Kreuzzug für die "Reinhaltung" des "deutschen Blutes". Sie suchten sich Männer mittleren Alters als Ziele für ihre Mordanschläge, Männer die bereits Väter waren oder noch werden konnten. Mit jeder Kugel sollte auch eine kommende Generation von Menschen traumatisiert oder ausgelöscht und Familien zerstört werden. Ihr Motiv: Angst vor "Überfremdung" und "Durchrassung".
"Vater.Länder" ist ein theatrales Projekt, das sich mit dem Verhältnis von Mehrheitsgesell-schaft und Einwanderern künstlerisch auseinandersetzt. Gibt es diese Grenzen zwischen "uns und denen" überhaupt und welche Rolle spielen die Medien bei Integration und Ausgrenzung? "Vater.Länder" basiert auf biografischen Texten, medialem Material, Protokollen und auf Resultaten der Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern zweier 6. Klassen aus der Sekundarschule Kastanienallee Halle/ Neustadt.
Karten für diese Premiere hält die Theater- und Konzertkasse zum Preis von 5,- Euro (erm. 3,- Euro) bereit.