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Erste Power-to-Heat-Anlage in Sachsen-Anhalt geht in Betrieb / So wird Wärme grün

Die feierliche Inbetriebnahme der neuen Power-to-Heat-Anlage (PtH) im Energiepark Dieselstraße. V.l.n.r.: Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale); Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH GmbH; Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle; Staatssekretär Thomas Wünsch vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt; Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer der 50Hertz Transmission GmbH Die feierliche Inbetriebnahme der neuen Power-to-Heat-Anlage (PtH) im Energiepark Dieselstraße. V.l.n.r.: Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale); Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH GmbH; Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle; Staatssekretär Thomas Wünsch vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt; Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer der 50Hertz Transmission GmbH Quelle: Stadtwerke Halle GmbH

Die Energiewende in Halle (Saale) ist längst konkret. Mit einer innovativen Lösung ist

ein weiterer Meilenstein geschafft, der den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft in Halle weist: Denn gemeinsam mit den 32 Partnern der Energie-Initiative Halle (Saale) wurde heute die neue Power-to-Heat-Anlage (PtH) im Energiepark Dieselstraße offiziell in Betrieb genommen. Dabei waren auch Staatssekretär Thomas Wünsch vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale), Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle, Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH GmbH und Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer der 50Hertz Transmission GmbH. Die Power-to-Heat-Anlage ist die erste in Sachsen-Anhalt und hat eine Leistung von 45 Megawatt (MW). Die Kosten für das Projekt betrugen etwa 8,5 Mio. Euro. Der Bau der Anlage erfolgte in 13 Monaten. 50Hertz hat die Anlage vollständig finanziert und sie gemeinsam mit der EVH GmbH (EVH), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe, im Energiepark umgesetzt.

Staatssekretär Thomas Wünsch, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt: „Die Energiewende kommt in Halle voran. Mit der Einweihung der neuen Power-to-Heat-Anlage geben die Stadtwerke – stellvertretend für die gesamte Energie-Initiative Halle – einen starken Impuls für Klimaschutz und Versorgungssicherheit. In Kombination mit dem bestehenden XXL-Wärmespeicher setzt die neue Anlage einen Standard für unsere Energie-Zukunft. Damit sind Stadt und Stadtwerke erneut Vorreiter für unser Land bei der Umsetzung der Klimaschutzziele.“

 

Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale): „Die Energiewende in Halle (Saale) ist längst konkret. Hierfür hat dasEnergie- und Klimapolitische Leitbild Halles die Weichen gestellt und den strategischen Rahmen gesetzt. Für dessen Umsetzung wurde mit der Energie-Initiative Halle (Saale) ein breites Bündnis von lokalen Partnerinnen und Partnern ins Leben gerufen. Dies ist allerdings nur ein Meilenstein, auf den wir heute zurückblicken können. Das ehrgeizige Ziel, die Saalestadt mit einer Ökostromquote von 100 Prozent zu versorgen, soll bis 2040 erreicht werden.“

 

Wozu ist eine Power to-Heat-Anlage da?

 

Erneuerbare Energien spielen schon heute eine entscheidende Rolle für die nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung im Osten Deutschlands. Eine große Herausforderung ist die schwankende Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien. Können Solar- und Windkraftanlagen nicht ausreichend Strom erzeugen, sind konventionelle Kraftwerke notwendig, um die Nachfrage zu bedienen. In Zeiten, in denen aufgrund von Netzengpässen der Strom der Erneuerbaren nicht vollständig abtransportiert werden, können Speicher helfen. Anstatt Windkraft- oder Solaranlagen abzuschalten, kann der Strom in Wärme umgewandelt und somit genutzt werden. Die Power-to-Heat-Anlage im Energiepark Dieselstraße präsentiert sich als eine effiziente Lösung für die sinnvolle Nutzung dieses Überschussstroms. Das Prinzip heißt ‚Nutzen statt Abregeln‘.

 

Überschussstrom aus Erneuerbaren Energien integrieren

 

Das Konzept ist denkbar einfach: Strom aus Erneuerbaren Energien wird genutzt, um Wärme zu erzeugen. In einem Elektrodenheizkessel wird Wasser auf 130°C erhitzt – vergleichbar mit einem Wasserkocher, jedoch im viel größeren Maßstab. Dabei geht nahezu keine Energie verloren, da der Wirkungsgrad beeindruckende 99,9 Prozent beträgt. Das aufgeheizte Wasser wird in den angeschlossenen Energie- und Zukunftsspeicher der EVH geleitet und kann dort für längere Zeit effizient gespeichert werden. Bei Bedarf wird die gewonnene Wärme über das Fernwärmenetz an die Kunden abgegeben. Kosteneffizienz und Umweltschutz gehen hier Hand in Hand.

 

Innovative Lösung für eine nachhaltige Energiezukunft in Halle

 

Gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz setzte die EVH GmbH im Energiepark das Projekt Power-to-Heat um. 50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Osten Deutschlands und den Stadtstaaten Berlin und Hamburg und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch beträgt im Netzgebiet von 50Hertz inzwischen 72 Prozent. Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer von 50Hertz, sagte bei der Einweihung der Anlage: „Im südlichen Sachsen-Anhalt gibt es ein großes Aufkommen an Windenergie und daher einen großen Druck auf die Stromnetze. Das Prinzip ‚Nutzen statt Abregeln‘ kann hier Abhilfe schaffen und ist volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Wir nutzen das Potenzial der Erneuerbaren Energien besser und der Einsatz von fossilen Brennstoffen wird reduziert. Das ist auch im Interesse der Netzkunden, die dann nicht für Strom bezahlen müssen, der nicht genutzt werden kann. Ganz praktisch funktioniert es so, dass unsere 50Hertz-Systemführung in Neuenhagen bei Berlin die PtH-Anlage zukünftig über die Leitstelle der EV Halle einsetzen kann, um die Engpässe im Stromnetz zu entschärfen.“

 

Meilensteine der Energie-Initiative Halle (Saale)

 

Am 21. Oktober 2016 hat sich das Bündnis wichtiger gesellschaftlicher Partner gebildet, um die Energiewende in Halle voranzutreiben. Ihr Ziel ist es, Verbraucher auch zukünftig sicher, zuverlässig, umweltschonend und bezahlbar mit Energie zu versorgen. Bisherige Meilensteine:

 

 

Das „Tauchsieder-Prinzip“ im Energiepark Dieselstraße

 

Power-to-Heat-Anlagen sind große Elektrodenheizkessel und funktionieren wie ein Tauchsieder im XXL-Format. Dabei wird elektrische Energie in Wärmeenergie umgewandelt.  Im Zuge der Modernisierung und Erweiterung des Energieparks Dieselstraße von 2018 bis 2020 wurde schon im neu errichteten Kraftwerksblock die Implementierung einer solchen Power-to-Heat-Anlage vorbereitet. Zu diesem Zeitpunkt war aufgrund rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Errichtung jedoch nicht darstellbar, da die Finanzierung durch den Netzbetreiber nur in küstennahen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sichergestellt war. Diese Einschränkung wurde jedoch abgeschafft, sodass Anlagen wie jetzt in Halle auch in südlicher gelegenen Regionen mit Hilfe des Übertragungsnetzbetreibers realisiert werden können. 

 

Erneuerbare Wärme für Halle

 

Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH: „Jedes Bauvorhaben der EVH hat das Ziel, die Energieversorgung sicher, bezahlbar und ökologisch zu gestalten. Wir haben mit der Power-to-Heat-Anlage perspektivisch die Möglichkeit, mehr Erneuerbare Energien ins Wärmenetz der Stadt Halle (Saale) zu integrieren und somit unabhängiger von fossilem Erdgas zu werden. Die Anlage ist ein wichtiger Baustein der Dekarbonisierungsstrategie der EVH und ein Meilenstein im Rahmen der gemeinsamen Arbeit der Energie-Initiative Halle (Saale).“ So wurde zuvor bereits eine 3,3 Megawatt-Solarthermie-Anlage in Halle-Trotha in Betrieb genommen. Derzeit wird ein Wärmetransformationsplan entwickelt, welcher die vollständige Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung bis 2045 zum Ziel hat und die Potenziale erneuerbarer Wärme untersucht und deren schrittweise Erschließung beinhalten wird. Neben der PtH-Anlage sind beispielsweise Projekte in Vorbereitung, welche die Nutzung von Umweltwärme aus Fluss- und Abwasser mit Großwärmepumpen bis 2027 ermöglichen sollen. Weitere Infos zur Fernwärme in Halle finden sich auf denInternetseiten der EVH.

 

Fernwärmeatlas: Via Internet Optionen prüfen

 

Wer in Halle (Saale) an einem Fernwärmeanschluss interessiert ist, kann ganz einfach via Internet prüfen, ob das (auch perspektivisch) möglich ist. Interessierte klicken sich auf die Internetseiten in den neuen Fernwärmeatlas.

 

Roadmap 2045 - ein gemeinsames Projekt der Energie-Initiative Halle

 

Die Roadmap 2045 ist ein gemeinsames Projekt aller an derEnergie-Initiative Halle (Saale)beteiligten Unternehmen und Organisationen. Die Initiative wurde 2016 ins Leben gerufen, um partnerschaftlich Projekte für die Energiewende für Halle umzusetzen. Ein erster Arbeitsschwerpunkt war das Thema Fernwärmeversorgung. Es beteiligen sich Wohnungsunternehmen, Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen, die Stadt Halle (Saale) und weitere Institutionen sowie die Stadtwerke Halle und die EVH.

 

Stadtwerke Halle-Gruppe investiert in Klimaschutz

 

Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle: „Es liegen noch viele Schritte vor uns, bis wir unser Ziel, klimaneutral zu sein, erreichen. Als Stadtwerke sind wir Teil der Energie-Initiative und haben mit der ‚Roadmap Klimaneutralität‘ Strategien, Ziele und Leitlinien festgelegt, um den Transformationsprozess zum Erreichen der Klimaneutralität zu gestalten. Viele Klimaschutzmaßnahmen wurden und werden bereits von uns umgesetzt. Jedes Stadtwerke-Unternehmen trägt mit eigenen Maßnahmen und Projekten dazu bei. So auch die EVH mit ihrem nächsten Meilenstein, der Power-to-Heat-Anlage im Energiepark Dieselstraße.“

 

Quelle: Stadtwerke Halle GmbH

Letzte Änderung am Dienstag, 19 März 2024 09:11

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Torsten Vockroth
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