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Rezension : Winnetou 1.Teil - Das Drehbuch und sein Weg auf die Leinwand

Buchcover Buchcover Karl-May-Verlag

Allein bei dem Titel „Winnetou“ haben viele Generationen noch heute die markante Melodie im Ohr, wenn der Indianerhäuptling, genauer gesagt, der Häuptling der Apachen, durch die Prärie reitet.

Dann seinem Freund Old Shatterhand begegnet, dem kauzigen Sam Hawkins – „Wenn ich mich nicht irre!“.

All das waren Helden auf der Leinwand und später auch im Fernsehen.

Doch wie schafft man es, ein solches Meisterwerk zu kreieren, was nun, sechzig Jahre später, einen absoluten Kult-Status erreicht hat und Legende geworden ist?

Mit Sicherheit, war es die Star Besetzung von einst, Pierre Price, der charismatische Franzose, mit seinem mediterranen Teint, der durchaus für seine Rolle als Indianer mehr als prädestiniert war.

Oder Lex Barker, ein US-Amerikanischer Schauspieler, der das „Cowboyblut“ von Geburt an in seinen Adern hatte.

Und wie schon erwähnt, Sam Hawkins, dargestellt von Filmlegende Ralf Wolter, mit seinem leichten Berliner Slang und all die vielen anderen Charakter Darsteller, von Mario Adorf und sogar bis zu Klaus Kinski!

Aber das wäre nur die halbe Wahrheit!

Zu all dem Aufgebot an Schauspielern, gehören auch noch Masken, Kulissen, eine typische Westernlandschaft mit ihrer scheinbar unberührten Natur.

Aber dann muss das ganze auch noch umgesetzt, koordiniert und gemanagt werden!

Zu alldem braucht es einen Produktionsleiter und vor allem einen Regisseur!

Damals gab es keine besseren als Horst Wendland und Dr. Harald Reinl, die all das umsetzen konnten.

Und man ahnt es schon!

Irgendwo muss wie bei einem guten Konzert auch alles aufgeschrieben stehen, wer wann auftritt, welche Dialoge gesprochen werden. Was die Kamera im Blick haben muss und vor allem wann die bezaubernde Musik auf- und wieder ausgeblendet wird.

Man benötigt dazu also ein „Drehbuch“!

Und nun ist dieses Drehbuch für den Streifen „Winnetou I“, für alle begeisterten Fans und Interessierten auf dem Markt!

Anlässlich des Sechzigsten Jubiläums von Winnetou I 2024, nun erschienen!

Aber nicht nur das!

Man kann nicht nur die original Seiten des Drehbuchs nachlesen, mit den handschriftlichen Änderungen des Regisseurs darin, sondern erhält ein großes Paket mit wahnsinnig vielen interessanten Hintergrundinformationen, wie die Produktion abgelaufen ist!

Mit den Schwierigkeiten, den Tücken des Alltags, den kurzfristigen Änderungen und vor allem auch den Spaß den alle Beteiligten vor und hinter der Kamera hatten.

Den Freundschaften die teilweise ein Leben lang hielten, besonders mit den damaligen jugoslawischen Komparsen!

Natürlich ist es auch reichlich gespickt mit sehr vielen ganzseitigen und auch kleineren Fotos. Vor allem aber auch Erläuterungen wie die Fachsprache im Film angewendet wird.

So wird auch mal eine Szene auch als „Bild“ bezeichnet.

Man kann ohne Zweifel sagen, wenn man das Buch in den Händen hält kann man in das ganz große Kino abtauchen. Auch in eine längst vergangene Zeit!

Die Zeit der sogenannten „wilden Sechziger“, man spürt die Freude bei der Arbeit, auch wenn es mal anstrengend wurde. Man erlebt sogar beim lesen unterschwellig den besonderen Lifestyle dieser Epoche und den Brückenschlag, zwischen Ost und West im kalten Krieg, der trotz Grenzen Völker verbindet und Freundschaften schloss!

So wie Winnetou, der Ureinwohner Nordamerika und Old Shatterhand, der im Film eigentlich ein aus Deutschland stammender Vermessungsingenieur ist, „Blutsbrüder“ wurden, so schloss man über alle Vorbehalte und Ideologien hinweg Freundschaften!

Das liest man auch im Grußwort von Mario Adorf heraus, der sich sehr gerne an diese Zeit erinnert, obwohl er den „Bösewicht“ spielen musste!

Und ob wir nun Indianer sagen oder nicht, ob die Ureinwohner nun von Serben, Bosniern oder auch Deutschen gespielt wurden, oder auch nicht – warum soll das ein Problem sein?

Viel wichtiger ist die Botschaft, die darin geschrieben steht!

Das die Völker aufeinander zugehen und Frieden schließen!

Das man sich austauscht und vor allem auch in Frieden zusammenlebt, voneinander lernt, Sprachen und wenn es sein muss Ideologien und Glauben überwindet, das ist die Kernbotschaft!

Das man Freundschaften schließen kann und sich respektiert!

Denn was nützt es, wenn man glaubt bestimmte Worte, die uns seit unserer Kindheit begleiteten, verunstaltet, wenn man den Respekt verliert?

Besonders in unserer heutigen Zeit, in der man lieber von „kriegstüchtig“, statt „Indianer“ spricht, sollte uns so etwas zu denken geben!

Das „Kriegsbeil“ gehört begraben und wieder die „Friedenspfeife“ angesteckt!

Und wer weiß, vielleicht findet sich unter den „Youtubern“ und „Influencern“ des 21ten Jahrhunderts jemand oder auch noch mehr, die sich wagen von diesem Werk inspirieren zu lassen?

Vielleicht, kann man wieder „Cowboy“ und „Indianer“ spielen und sich wieder auf Werte von Freundschaft und Frieden über Sprachen und Völker hinweg besinnen, was die Botschaft Karl Mays war, als er diese Romane herausbrachte?

Nötig wäre es heute auf jeden Fall!

 

Ein absoltutes Muss, für jeden Fan der Winnetou Saga !!!

Letzte Änderung am Montag, 03 Juni 2024 10:59

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