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Karl Völker. Heilige Geschichten. Der expressionistische Bilderschatz aus Schmirma

Karl Völker. Heilige Geschichten. Der expressionistische Bilderschatz aus Schmirma Stiftung Moritzburg

Ausstellung vom 18. Oktober 2013 bis 5. Januar 2014

Am Donnerstag, lud die Stiftung Moritzburg Halle (Saale) – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt zur Eröffnung der Sonderausstellung „Karl Völker. Heilige Geschichten. Der expressionistische Bilderschatz aus Schmirma“ ein.

Diese Ausstellung der Kirchenbilder von Karl Völker (1889–1962) ist etwas ganz Besonderes: Sie bezieht sich auf eine singuläre Werkgeschichte und präsentiert Werke, die auf diese Art wahrscheinlich nie wieder zu sehen sein werden. Der in Giebichenstein (erst 1900 eingemeindet) bei Halle geborene Karl Völker wurde 1921 beauftragt, die Dorfkirche in Schmirma (Stadt Mücheln im Saalekreis) im Geist der Moderne auszumalen. Es entstanden 11 Deckenbilder zur Passionsgeschichte sowie ein Farbprogramm für den Kirchenraum. Die Gesamtgestaltung dürfte für Deutschland die einzig erhaltene expressionistische Bild-Ausstattung im sakralen Kontext sein.
Der Kirchengemeinde gelang es, dieses Werk über die Zeit des Nationalsozialismus mit dem unsäglichen Bildersturm der Aktion „Entartete Kunst“ zu retten und auch vor den Kahlschlägen der Formalismusdebatte in der DDR der 1950er Jahre zu bewahren. Die Ausstellung ist also zugleich auch ein Zeugnis für einen heute selten gewordenen und doch so wichtigen Bürgersinn.

Das Dach der Schmirmaer Kirche wird derzeit repariert. Die Bilder, die in den vergangenen Jahren u. a. Schäden durch Wassereintritt und den Ruß der Kohleheizung in früheren Zeiten erlitten haben, wurden zur Restaurierung abgenommen. Dass beides möglich ist, verdankt sich zu großen Teilen dem außerordentlichen und unermüdlichen Einsatz der Karl-Völker-Initiative.

Nun ist also etwas Seltenes möglich: die Betrachtung von Bildern, die ihrem eigentlichen Wirkungsort zeitweise entnommen sind und die man nie wieder so nahe vor Augen haben wird. Die Betrachtenden sehen die Kunstwerke in der Perspektive, in der der Künstler selbst sie geschaffen und gesehen hat. Ein Teil der Kunstwerke wird in restauriertem, der andere in versehrtem Zustand gezeigt.

Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 19 Uhr; Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr.

 

Quelle: Stiftung Moritzburg

 

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