„Mit einiger Verwunderung“, so Brockmeier, registriere man in der IHK das Ausmaß der öffentlich bekundeten Freude seitens der Politik über die jüngst gemeldeten Zahlen. „Zum Jubeln besteht nicht der geringste Anlass. Die in 2012 erbrachte Wirtschaftsleistung im Lande Sachsen-Anhalt ist in absoluten Zahlen so groß, wie sie nun einmal ist. Dass diese nun allein durch die enorme statistische Abwertung des Vergleichswertes für 2011 plötzlich relativ besser aussieht, kann man doch nicht ernsthaft feiern oder womöglich gar als Erfolg verkaufen wollen. Ohne diesen Effekt hätte sich für 2012 bestenfalls eine Null, wenn nicht gar ein Minus ergeben“, kritisiert Brockmeier. Man solle „auf dem Teppich bleiben und den Leuten reinen Wein einschenken“, mahnt der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Zudem sei darauf hinzuweisen, dass „BIP-Zahlen nun einmal auf Umsatzwerten beruhen“ und diese seien insbesondere durch die „absurd hohen Energiepreise künstlich aufgebläht“. Das verzerre die Wahrnehmung, denn selbst Umsatzverdopplungen brächten nichts, wenn unter dem Strich kein zusätzlicher Verdienst hängen bleibe. „Noch immer gilt die alte Kaufmannsregel ‚Umsatz ist Eitelkeit, Gewinn Gesundheit‘! Das zum Maßstab genommen, lassen die aktuellen statistischen Werte keineswegs zwingend den einfachen Schluss auf große Stabilität zu. Und ein Grund zum Feiern sind sie schon gar nicht“, so Brockmeier abschließend.
Quelle: IHK Halle Dessau