Switch to the CitySwitch to the City

Anzeige

Klassik im Krug mit Ragna Schirmer und Florian Sievers

Foto: Ragna Schirmer Foto: Ragna Schirmer Quelle: Känguruh Production Konzertagentur GmbH

„Am Wasser zu singen“

29.06.2023 I 19 Uhr I Krug zum grünen Kranze

Die Pianistin Ragna Schirmer erfreut sich seit Jahren höchster Anerkennung bei Konzertpublikum und Fachkritik. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch die Kunst der Nuance sowie die Liebe zum Detail auf der Suche nach verborgenen historischen und zeitgenössischen Bezügen aus. 1992 und 1998 erhielt sie den Bach-Preis der Stadt Leipzig –sie ist bisher die einzige Pianistin, die diesen Preis zweimal verliehen bekam. Im Jahr 2000 sorgte sie mit ihrer Einspielung von Bachs Goldbergvariationen für ein aufsehenerregendes CD-Debüt. Für die Gesamtaufnahme der Klaviersuiten von Georg Friedrich Händel wurde sie mit dem Händel-Preis der Stadt Halle geehrt. 2003 und 2009 erhielt sie den ECHO Klassik.

Ihre Einspielungen umfassen mittlerweile 17 CDs, eine Vinyl und eine DVD. Neben zwei hochgelobten Haydn-Alben verzeichnet Ragna Schirmers Diskographie Kompositionen von Beethoven, Mendelssohn, Chopin, Schumann, Brahms, Schmidt, Schnittke, Corigliano und Connesson. Zum Liszt-Jahr 2011 legte sie eine Gesamteinspielung der „Années de Pèlerinage“ vor, die sie mit Madrigalen der italienischen Renaissance zu einer sinnstiftend schönen Kombination verband. Gemeinsam mit drei Ensembles wagte die Pianistin 2013 ein Experiment mit Händels Orgelkonzerten, bei dem sie neben dem klassischen Konzertflügel auch einen barocken Hammerflügel und eine moderne Hammond-Orgel spielte.

In ungewöhnlichen Projekten lässt sich das dramaturgische und programmatische Geschick der Künstlerin erkennen. Dies stellt sie nicht nur in moderierten Klavierabenden unter Beweis, sondern ist darüber hinaus auch in genreübergreifenden Theaterproduktionen zu erleben, die eigens für sie geschrieben und inszeniert werden: das 2012 uraufgeführte „Blendwerk“ mit Christian Brückner oder das Ravel-Projekt „Konzert für eine taube Seele“ mit dem Puppentheater Halle, welches mehr als 100 mal aufgeführt wurde.

Ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist die Beschäftigung mit Leben und Werk von Clara Wieck-Schumann. Zum Schumann-Jahr 2006 entstand das Projekt „Ich möchte lachen vor Todesschmerz“, in dem Ragna Schirmer gemeinsam mit dem Schauspieler Dominique Horwitz in Klang und Wort von der ebenso fruchtbaren wie schwierigen Beziehung zwischen Robert und Clara erzählt. Zum 175. Hochzeitstag der Schumanns 2015 spielte sie die CD „Liebe in Variationen“ ein – eine Reminiszenz an die in Tönen verwobenen musikalischen Botschaften zwischen Clara, Robert und Johannes Brahms. 2017 erschien „Clara“, eine Aufzeichnung des Klavierkonzertes der jungen Clara Wieck. 2018 wurde das Stück „Clara – ein Spiel für Ragna Schirmer und Puppen“ uraufgeführt.

Im Clara Schumann-Jahr 2019 feierte Schirmer die Pianistin und Komponistin mit über 100 Konzerten, bei denen sie nicht nur Clara Schumanns Kompositionen, sondern auch zahlreiche ihrer Konzertprogramme an den originalen Spielorten wiederaufführte. Schon 2017 brachte sie im Barocksaal Rostock das erste Konzert dieser Reihe zur Aufführung – auf den Tag genau 150 Jahre nach dem Konzert Clara Schumanns am 24.11.1867 im selben Saal. Im Frankfurter Holzhausenschlößchen durfte Ragna Schirmer 2011 den eigenen Flügel von Clara Schumann in zwei Konzerten spielen: „Hier begann meine Faszination für historische Instrumente“, sagt die Pianistin, die seitdem gerne historische Flügel für ihre Konzerte in die Säle bestellt, um dem Klang der Werke zu ihrer Entstehungszeit möglichst nah zu sein.

Für ihr aktuelles Album „Madame Schumann“ (2019) spielte Ragna Schirmer zwei Original-Konzertprogramme Clara Schumanns ein und erhielt dafür großes Lob von der Fachpresse. Als „[eine] Klavier-Allrounderin mit wachem historischen Bewusstsein“ betitelte DER SPIEGEL Ragna Schirmer; die CD verschaffe „einem zumindest die Illusion, eine Interpretin könnte nach 147 Jahren noch einmal reale Gegenwart werden“, schriebdie FAZ. Im April 2019 wurde die Pianistin gemeinsam mit der Musikwissenschaftlerin Janina Klassen mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet, „für ihre jahrzehntelange Auseinandersetzung besonders mit Clara Schumann“.

Ragna Schirmer konzertiert in den wichtigsten Sälen in Europa, China und Neuseeland sowie bei renommierten Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Beethovenfest Bonn, dem MDR-Musiksommer, den Haydn-Festspielen Eisenstadt, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem Mozartfest Würzburg und den Salzburger Festspielen. Sie musizierte u.a. mit Zubin Mehta, Sir Roger Norrington, Kurt Masur, Sir Neville Marriner, Herbert Blomstedt und trat mit Klangkörpern wie den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Orchestre National de France, dem Gewandhausorchester Leipzig und der Academy of St. Martin in the Fields auf.

Neben Ihrer Konzerttätigkeit unterrichtet Ragna Schirmer seit vielen Jahrzehnten mit großer Leidenschaft. Sie gibt regelmäßig Meisterkurse sowie Seminare zu den Themen Lampenfieber und Auftrittstraining. Von 2001 bis 2011 hatte sie eine Professur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim inne, seit 2009 widmet sie sich erfolgreich der Begabten-und Hochbegabtenförderung am Musikzweig der Latina August Hermann Francke in Hale an der Saale.


Auch kulturpolitisch engagiert sich Ragna Schirmer seit vielen Jahren. Von 2008 bis 2013 war sie zunächst Mitglied, dann Präsidentin des Kultursenats Sachsen-Anhalt. Sie setzt sich in verschiedenen Projekten für die Wahrnehmung der Kultur in den Medien ein und versucht –auch und vor allem in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie – mit kreativen Ideen Zeichen zu setzen. Jan Brachmann betitelte sie in der FAZ als „politisch eine der klügsten, umsichtigsten und tatkräftigsten Künstlerinnen unseres Landes“. Für ihre Leistungen erhielt Ragna Schirmer 2015 den Bürgerpreis der Stadt Halle.

Der in Hamburg geborene Tenor Florian Sievers studierte bei Prof. Berthold Schmid in Leipzig und schloss sein Gesangsstudium 2021 im Meisterklassenexamen mit Auszeichnung ab. Seit seinem Debüt als Evangelist in Bachs Matthäuspassion unter Jordi Savall in Paris, Versailles und Barcelona (2019) ist er auf internationalen Bühnen als Solist gefragt.

Neben einer umfangreichen Konzerttätigkeit widmet er sich erfolgreich ausgewählten szenischen Produktionen. So verkörperte er Anfang 2022 die Hauptrolle des Jan van Leyden in der Uraufführung der Oper J. S. Bach – The Apocalypse in Den Haag. Zum hundertjährigen Bestehen der Nederlandse Bachvereniging in Kooperation mit Opera2Day produziert und von der Presse hochgelobt, ist nach der pandemiebedingten Absage fast aller Vorstellungen für 2024 eine umfangreiche Wiederaufnahme in den Niederlanden und Deutschland geplant.

Florian Sievers wird 2022/23 mit einem breit gefächerten Repertoire bei verschiedenen bedeutenden Häusern und Festivals zu Gast sein, darunter als Evangelist in der Weihnachtshistorie von H. Schütz im Concertgebouw Amsterdam, mit King Arthur und The Fairy Queen (H. Purcell) im Palau de la Música Catalana Barcelona und Teatro Real Madrid, mit Beethovens 9. Symphonie im Alsion Sønderborg und beim Victoria International Arts Festival auf Malta, mit Bachs Matthäuspassion u. a. in der Elbphilharmonie Hamburg und der Berliner Philharmonie, im Gewandhaus zu Leipzig mit Mendelssohns Paulus, mit Händels Oper Ariodante bei den Händelfestspielen Halle, mit Kantaten beim Leipziger Bachfest und Schubertliedern beim Origen Festival Cultural (Schweiz).

Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Künstlern wie Frieder Bernius (Musikpodium Stuttgart), Lionel Meunier (Vox Luminis), Shunske Sato (Nederlandse Bachvereniging) und Wolfgang Katschner (Lautten Compagney). Weitere musikalische Partner sind u. a. HansChristoph Rademann, Jos van Veldhoven, Gewandhausorchester Leipzig, Concerto Köln, L’Orfeo Barockorchester, Dresdner Philharmonie, Hamburger Symphoniker, Elbipolis Barockorchester, Sønderjyllands Symfonieorkester.

Seit 2019 ist er der Oper Chemnitz als Residenzgast verbunden, wo er bisher u. a. in Mozarts Entführung aus dem Serail (Pedrillo), Zimmermanns Der Schuhu und die fliegende Prinzessin (u. a. Schuhuloge), Bizets Carmen (Le Dancaire), Beethovens Fidelio (Erster Gefangener) und Wagners Lohengrin (Erster brabantischer Edler) zu erleben war.

Regelmäßige CD- und Rundfunkaufnahmen für u. a. Rondeau, cpo, Coviello, Carus, den MDR, NDR und den Deutschlandfunk dokumentieren sein vielseitiges Schaffen. Die solistisch eingespielte Bach’sche Johannespassion 1725 der Ensembles Ælbgut und Wunderkammer, für die Florian Sievers alle Tenorstimmen eingesungen hat, wurde 2020 mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.

2022/23 erscheinen unter seiner Beteiligung u. a. Einspielungen mit Werken von Haydn und Schubert (Frieder Bernius), eine Aufnahme der „Bewerbungskantaten“ für das Thomaskantorat in Leipzig 1723 (Ælbgut), zwei Alben mit frühbarocken Kantaten von Thomas Selle (Monika Mandelartz) und die Weltersteinspielung der zeitgenössischen Oper Der Schuhu und die fliegende Prinzessin von Udo Zimmermann (Diego Martín-Etxebarría/Oper Chemnitz) auf CD.


Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Florian Sievers als Knabensopran bei den Chorknaben Uetersen. Nach dem Abitur studierte er zunächst Schulmusik in Lübeck. Von 2006-2019 war er Gründungsmitglied des Vokalensembles Quartonal mit dem er in Europa und Asien konzertierte und zwei Alben bei Sony Classical veröffentlichte.

Quelle: Känguruh Production Konzertagentur GmbH

Anzeigen
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com