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juicy things. Eine Ausstellung mit internationalem Symposium in 3 Akten

juicy things. Eine Ausstellung mit internationalem Symposium in 3 Akten Quelle: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle University of Art and Design

Die Ausstellung juicy things in der Burg Galerie im Volkspark zeigt vom 12. Oktober bis 6. November 2022 feministische Positionen aus

den Fachbereichen Kunst und Design und widmet sich gegenwärtigen Formen der Wiedererzählungen in den Künsten.

Das Projekt FemPower ist mit der Ausstellung juicy things. Eine Ausstellung mit internationalem Symposium in 3 Akten vom 12. Oktober bis 6. November 2022 zu Gast in der Burg Galerie im Volkspark. Das thematische Spektrum reicht von Auseinandersetzungen mit Wissensproduktionen und Un_sichtbarkeiten, über die Frage nach der Materialität von Dingen bis hin zur Idee einer mehr-als-menschlichen Intimität. Studierende und Absolvent*innen aus den Fachbereichen Kunst und Design sind in der Gruppenausstellung vertreten.

Die Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark widmet sich in drei Akten gegenwärtigen Formen von Figuren der Unordnung und Wiedererzählungen in den Künsten. Re-Lektüren sowie die daraus resultierenden Brüche und Störungen ermöglichen einen neuen Blick auf das Hier und Jetzt. Figuren der Unordnung wie der Trickster, die Vagabundin oder die Hexe, stellvertretend für das Andere*, erleben eine Wiedererzählung und reiben sich an hierarchischen Strukturen oder tradierten Rollenbildern. Dadurch bringen sie gesellschaftliche Verhältnisse, die nach wie vor überwiegend weiß und männlich sind, in Unruhe. Daher steht das, was stört, durcheinanderbringt und neu vermengt im Zentrum des Projekts.

Im ersten Akt werden unter dem Titel Witch Nursery Positionen gezeigt, die Wissensproduktionen und Wiedererzählungen künstlerisch reflektieren: Was ist mit der Geschichte neben der Geschichte? Im zweiten Akt stehen diese Brüche in Form vonShimmering Objects im Fokus: Schimmernde Dinge können mehr sein als eine bloße Spiegelung des Status Quo oder ein Druckfehler auf dem Papier. Der dritte AktQueer Botanics dreht sich um mehr-als-menschliche Beziehungsgefüge und um Ökologien der Relation: Wir wollen die Natur als Referenzpunkt für menschliches Denken und Handeln befragen.

Die Arbeiten der Künstler*innen Kai-Chiang Lin und Aza sind dem ersten Aktzuzuordnen und beschäftigen sich auf unterschiedliche Art und Weise mit der Frage, wie Wissen erzählt und hergestellt wird. In seinen Textilarbeiten und Aktfotografien verhandelt Kai-Chiang Lin Fragen nach der Konstruktion kultureller und geschlechtlicher Identität. Ausgehend von deutschen Sprichwörtern rund um die Wurst wie „Das ist mir Wurscht“ öffnet seine wandfüllende Fotografie einen poetischen Raum, um vergeschlechtlichte, gesellschaftliche Konventionen, nationale Identität und die Konstruktion der Anderen* zu diskutieren.Azas Performance ich weiß, die zur Eröffnung der Ausstellung stattfindet, knüpft an jene Frage von Machtverhältnissen und der Produktion von Wissen an. Die Künstlerin interagiert mit dem Publikum und antwortet: „ich weiß“. Je nach Betonung der Wörter und durch die Wiederholung öffnet sich ein Reflexionsraum darüber, wie Wissen produziert wird, wer spricht, wie wir in Machtverhältnisse verstrickt sind und/oder diese reproduzieren bis hin zu Fragen der kritischen Weißseinsforschung.

Sophia Roggenkamps schimmernde Textilobjekte sind dem zweiten AktShimmering Objects zugehörig. An der Wand und im Raum verteilt, ziehen die glatten, glänzenden Oberflächen das Interesse der Betrachter*innen auf sich. Auf der lachsfarbenen Decke sind die Wörter Keep me safe zu lesen. Das Spiel zwischen Nähe und Distanz beginnt: Fühle ich mich sicher? Will ich mich in die schimmernden Wolken werfen und mich sicher fühlen oder stößt mich das Material ab? Die raumbezogene Objektcollage der Alumna Katja Neubert beschäftigt sich mit dem Alltäglichen, dessen Materialität und Potenzial der Intervention. Für die Ausstellung entwickelt die Künstlerin zwei ortspezifische Interaktionen, die die gewohnte Raumarchitektur durcheinanderbringen, stören und auf ungewohnte Weise neu zur Schau stellen. Die Materialien der Objektcollage referieren auf die gegebenen Materialien und formen diese zugleich um: Das Eigene* wird zum Fremden* und umgekehrt.

Im dritten Akt stehen Beziehungsgefüge und die Dekonstruktion von Dichotomien im Zentrum. Das Künstler*innen-Kollektiv Klara Goiny und Lili Weismann wird vor Ort eine raumbezogene Installation entwickeln. Basis der Arbeit ist das Beziehungsgefüge der Künstler*innen – als Partner*innen, Freundinnen und als Kollektiv. Gemeinsam entwickeln die Künstler*innen eine neue Wandarbeit und eine raumbezogene Hängung von Zeichnungen, die aufeinander referieren, sich gegenseitig antworten und in Beziehung miteinander treten. Die singuläre Autor*innenschaft wird dekonstruiert und das Arbeiten im Kollektiv zur Diskussion gestellt.Ollie Ganduls Keramikobjekte knüpfen an die Praxis der Dekonstruktion an – im Zentrum steht hierbei die Befragung von binären Kategorisierungen von Körper, Natur und Identität. Ausgehend von einer vielfältigen und sich stetig ändernden Biosphäre, entwickelt Ollie Gandul Keramikobjekte, die einen nicht-binären Blick auf Verkörperungen werfen: Die Keramikobjekte erinnern an organische Formen der Natur, referieren auf menschliche Genitalien und entziehen sich dabei einer vergeschlechtlichten Zuschreibung.

Begleitend zur Ausstellung finden drei Aktionstage im Rahmen des internationalen Symposiums statt. Die Vorträge, Workshops und Screenings erweitern die künstlerischen Diskurse aus unterschiedlichen Disziplinen. Darüber hinaus erscheint ein Katalog zur Ausstellung, der in Zusammenarbeit mit den Studierenden des Projektseminars juicy thingsentstanden ist. Weitere Kooperationspartner*innen sind das Projekt Studium Digitale mit der Übertragung der Ausstellung in den digitalen Raum und die Konferenz Dis/Assembly of performative things von Leoni Fischer, die als eigenständiger Satellit im Rahmen der Ausstellung im Kunstraum Vika stattfindet.
juicy things ist eine Gastausstellung in der Burg Galerie. Die Werke wurden nach einem Open Call durch eine Jury ausgewählt.


Ausstellende: Aza, Katharina Baake, Lotti Brockmann, Kai-Chiang Lin, Martha Cuber, Johanna Eckhardt, Ollie Gandul, Klara Goiny & Lili Weismann, Binha Haase, Guiyun He, Dirk Hornschuch, Len Köster, Nadja Kuras, Dana László da Costa, Nina Läuger & Konrad Ruda, Franziska Meister, Katja Neubert, Metis Pertsch, Naomi Pietros, Nicolas Reinhart, Sophia Roggenkamp, Clara Scheffler, Alexandra Stein & Tim Nowitzki, zwie prinzip (Louisa Engel & Teresa Weißert)


Quelle: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle University of Art and Design

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