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Altenpflege – ein Beruf mit Zukunft

Altenpflege – ein Beruf mit Zukunft Jobcenter Halle
Der demografische Wandel fordert in den nächsten Jahren eine Vielzahl gut ausgebildeter Fachkräfte in der Pflegebranche.
Der Fachkräftemangel in der Altenpflege wird sich in den kommenden Jahrzehnten massiv verschärfen.
Bereits heute fehlen deutschlandweit rund 30.000 Fachkräfte, bis 2020 werden schätzungsweise 220.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Es droht somit ein Notstand in der Altenpflege. 
Grund dafür ist der demografische Wandel und die wachsende Zahl älterer Menschen. Auch fordert die fortschreitende Ausbreitung der Demenzkranken einen großen Pool an gut ausgebildeten Pflegekräften. Wer eine Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger erfolgreich absolviert, hat somit sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Bereits heute kann ein ausgebildeter Altenpfleger rechnerisch unter drei gemeldeten Stellenangeboten wählen. Doch eines muss den angehenden Altenpfleger/innen bewusst sein. Die Tätigkeit fordert ein hohes Maß an physischer und psychischer Belastung und sollte aus der tiefen Motivation heraus erfolgen, Menschen zu helfen, sie zu pflegen und zu betreuen.
Dabei unterstützen Altenpfleger/innen ältere Menschen bei Verrichtungen des täglichen Lebens, etwa bei der Körperpflege, beim Essen oder beim Anziehen. Sie sprechen mit ihnen über persönliche und soziale Angelegenheiten, begleiten sie bei Behördengängen oder Arztbesuchen, wirken aktivierend auf sie ein und leiten sie z.B. zu gesundheitsfördernden Übungen oder aktiver Freizeitgestaltung an.
Wer nun also die nötige Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein mitbringt, dem ist am Ende einer normalerweise dreijährigen Ausbildungszeit eine Anstellung sicher, egal ob im stationären oder ambulanten Bereich.
Doch trotz guter Arbeitsmarktlage und erwiesenem Bedarf etlicher Pflegekräfte erfährt der Berufszweig aktuell kaum die gesellschaftliche Anerkennung die er verdient. Zu hoch seien die Anforderungen bei schlechter Bezahlung und immensen Zeitdruck. Gleichzeitig zeichnet die Engstirnigkeit einzelner ein Berufsbild das geprägt ist von der schier ausschließlichen Beseitigung von Exkremente. Die Ursache dafür sieht Detlef Wachsmann in der schlechten, immer wieder alles verallgemeinernden Medienpolitik und der Bürokratie. „Natürlich ist der Erfüllungsdruck enorm. Aber ist er nicht auch dadurch provoziert, dass die Einrichtungen einen unverhältnismäßigen hohen Dokumentationsaufwand haben, der von außen aufoktroyiert wird. Nehmen wir den Zeitdruck, denen die Mitarbeiter ausgesetzt sind. Wir arbeiten mit einem Betreuungs- oder Personalschlüssel, der von den Verbänden der Pflegekassen festgelegt wird.
Vielleicht könnte durch den Mehreinsatz von Personal ein entscheidender Schritt zur Attraktivitätssteigerung des Berufes erreicht werden“, so der Heimleiter des Seniorenzentrums Ago in Halle Neustadt.
Völlig unbeeindruckt von den ganzen Vorurteilen zeigte sich Nadine Neumann, die über einen Umweg im Gastronomiebereich nun ihren Traumberuf ergriffen hat. „Schon als Jugendliche wollte ich unbedingt einen Beruf in der Gesundheitsbranche ergreifen, hatte mich aber durch meine Mutter zunächst auf die Restaurantfachfrau beworben. Ich war ja froh, dass ich erst einmal etwas bekommen habe, auch wenn ich wusste, dass ich nicht mein Leben lang kellnern wollte.“ Als sich die 30-jährige Hallenserin nach zehn Jahren in der Gastronomie innerlich bereits für eine neue Perspektive entschieden hatte, kam ihr der Konkurs des bisherigen Arbeitgebers wohl kaum ungelegen. „Nun hatte ich die Chance doch noch einmal eine Ausbildung im Gesundheitsbereich zu machen.“ Nach den ersten Bewerbungsbemühungen ging dann auch alles ganz schnell. „Nach einer Probearbeit konnte ich sofort anfangen.“ Bedingt durch die finanzielle Situation von Nadine Neumann konnte sie die Ausbildung jedoch nicht komplett beenden und  verließ nach einem Jahr die Schule mit dem Abschluss der Gesundheits- und Krankenpflegehelferin. In der sich anschließenden Betreuung durch das Jobcenter Halle (Saale) wurde ihr dann die Möglichkeit einer Umschulung zur Altenpflegerin aufgezeigt. Durch die bereits erworbene Qualifikation brachte Neumann sehr gute Voraussetzungen mit und kann darüber hinaus die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre reduzieren.
„Frau Neumann ist ein weiteres gutes Beispiel für unsere Bemühungen, auch Menschen jenseits des ausbildungsreifen Alters noch zu einem Berufsabschluss zu verhelfen“, so die Geschäftsführerin des Jobcenters Halle (Saale). Im Jobcenter hat man dafür vor geraumer Zeit die „Spätstarter-Initiative“ ins Leben gerufen, um den drohenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu reduzieren. „Viele junge Menschen werden von den Arbeitgebern nicht mehr für eine Ausbildung berücksichtigt, weil sie schier zu alt sind“, erklärt Tempel.
Doch auch für einen 30-jährigen macht eine Ausbildung noch Sinn vor allem vor dem Hintergrund, dass er noch über dreißig Jahre seines Erwerbslebens vor sich hat.“
Auch Nadine Neumann freut sich noch auf viele Jahre in der Altenpflege und bereut nicht den Umweg über die Gastronomie. „Von meinen Erfahrungen im Umgang mit Menschen kann ich heute doch nur profitieren. Die Arbeit im Restaurant war abwechslungsreich und interessant aber jetzt mache ich etwas, wofür ich mich begeistern kann.
 
Quelle: Jobcenter Halle
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Torsten Vockroth
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