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IHK-Nachfolgereport 2013: Erhalt des Unternehmensbestandes gefährdet!

IHK-Nachfolgereport 2013: Erhalt des Unternehmensbestandes gefährdet! IHK Halle Dessau

Bis 2020 stehen im Süden Sachsen-Anhalts circa 2.000 Unternehmensübergaben aus Altersgründen an. Laut dem erstmals erschienen Nachfolgereport der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), dem unter anderem Umfragen unter Unternehmern, Übernahmeinteressierten und Beratern zugrunde liegen, gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Firmennachfolger aber immer schwieriger: 80 Prozent der befragten Unternehmer hätten Schwierigkeiten, einen passenden Nachfolger zu finden.
 

„Vor allem die  Suche nach einem externen Nachfolger erweist sich als problematisch. Ein Grund dafür ist die oftmals sehr spät gestartete Suche“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer beginne erst nach dem Erreichen des 60. Lebensjahres damit. „Wird die Herausforderung ‚Unternehmensnachfolge‘ auf breiter Front nicht gemeistert, drohen dramatische Folgen“, konstatiert Brockmeier. „Allein durch die demografische Entwicklung würde der Unternehmensbestand bis 2020 um rund ein Fünftel sinken. Jede nicht gelungene Betriebsübergabe jedoch kostet Kapital und Arbeitsplätze, ganze Lebenswerke werden zerstört.“

Um dies zu verhindern, müssten sich Senior-Unternehmer, Nachfolger, Berater und Politiker laut IHK gemeinsam der Herausforderung stellen. Betroffene Unternehmer seien gut beraten, die Nachfolge langfristiger zu planen und rechtzeitig auch externe Beratungskompetenz einzubeziehen. Potenzielle Unternehmenskäufer sollten insbesondere kaufmännisch noch besser gerüstet sein, die Gesetzgebung im Erbschaftssteuer- und Arbeitsrecht müsse unternehmerfreundlicher gestaltet und die Informationspolitik seitens Kammern und Beratern zum Übergabeprozess verbessert werden, so Brockmeier durchaus auch selbstkritisch. „Zudem muss die Selbstständigkeit als attraktive Lebensalternative wahrgenommen, anerkannt und propagiert werden. Dies jedoch ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Unternehmer sind der Motor der sozialen Marktwirtschaft.“

Laut IHK-Nachfolgereport 2013 ist die Unternehmensübergabe innerhalb der Familie die wichtigste Form der Nachfolge: 42 Prozent der befragten Unternehmer wollen bei Erreichen des Ruhestands ihr Lebenswerk in die Hände ihrer Nachkommen übergeben. Schwierig sei die Suche nach einem externen Nachfolger. Neben zu spät begonnener Suche scheitert die Übergabe oft an unrealistischen Kaufpreisvorstellungen oder auch wegen des – verständlicherweise – mitunter emotional aufgeladenen Prozesses an sich: „Unter schwierigsten Bedingungen haben insbesondere die heutigen Unternehmersenioren in Ostdeutschland ihr Unternehmen aufgebaut. Sechs von zehn Unternehmer können ihr Lebenswerk deshalb nur schwer ‚loslassen‘. Dieser Wert liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt und dokumentiert das immense persönliche und finanzielle Engagement der Gründergeneration nach der Wiedervereinigung. Soviel Herzblut darf einfach nicht ‚umsonst‘ vergossen worden sein“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.        

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Torsten Vockroth
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