Switch to the CitySwitch to the City

Anzeige

Aufschwung mit Licht und Schatten

Aufschwung mit Licht und Schatten HP KB

IHK-Konjunkturbericht zum ersten Quartal 2014:

Aufschwung mit Licht und Schatten

Der Aufschwung in der regionalen Wirtschaft setzt sich im ersten Quartal 2014 fort, jedoch mit verminderter Dynamik. Der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) erreicht mit 22,0 Punkten erneut einen sehr hohen Wert. Jedoch drücken wirtschaftspolitische Risiken die Stimmung in Teilbereichen der Wirtschaft. Zu diesen Ergebnissen kommt die IHK in ihrem aktuellen Konjunkturbericht.

„Insgesamt bleibt der Aufschwung intakt, auch wenn sich die Stimmung nicht weiter verbessert und sich saisonbereinigt sogar leicht eintrübt. Dabei bleibt die Lage der meisten Betriebe weiter sehr gut. Allerdings trüben sich die Erwartungen teilweise ein. Der Grund dafür sind insbesondere die schon länger sichtbaren wirtschaftspolitischen Risiken, die viele Betriebe verunsichern“, interpretiert Dr. Christof Altmann, Leiter Standortpolitik der IHK, die Ergebnisse der Unternehmensbefragung. Motor des aktuellen Aufschwungs seien vor allem die binnenwirtschaftlichen Bereiche. „Der bis jetzt robuste Arbeitsmarkt mit steigender Beschäftigung stärkt die Kaufkraft auf breiter Front und erzeugt ein außerordentlich gutes Konsumklima. Davon profitiert gegenwärtig vor allem der Handel“, so Altmann.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier sieht in der uneinheitlichen Entwicklung über die Branchen die Vorboten der Folgen bundespolitischer Fehlentscheidungen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Rente und Energie: „Hier wird geerntet statt gesät!“, so Brockmeiers Kritik. „Wenn die Politik schon nicht tatenlos dem konjunkturellen Aufschwung zusehen kann, sollte sie sich lieber auf die Sicherung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren, anstatt die Erfolge der Unternehmen zu verfrühstücken. Investitionen in Infrastruktur, Entlastungen bei Steuern und Abgaben, Deregulierung oder Bürokratieabbau wären sinnvolle Projekte, die man mit überschüssigen Steuermitteln angehen könnte.“ Es sei fahrlässig, durch die Rente mit 63 und den Mindestlohn die Dividende erfolgreicher früherer Reformpolitik zu gefährden.  

 

Die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage im Einzelnen:

Die Industrie meldet eine eher verhaltene Lage. Das Geschäftsklima ist mit 23,2 Prozentpunkten nahezu unverändert. Nach dem Aufholen im letzten Quartal bleibt die Entwicklung jetzt wieder hinter der Gesamtwirtschaft zurück. Insbesondere die Geschäftslage geht gegenüber dem Vorquartal zurück. Der Auslastungsgrad sinkt wieder ab. Die Geschäftserwartungen verbessern sich zwar zum Vorquartal, jedoch nicht über ein saisonal übliches Maß hinaus. Grundsätzlich werden per Saldo steigende Absatzerwartungen geäußert. Die Investitionsplanungen legen leicht zu, mehrheitlich werden aber defensive Motive genannt. Die weiterhin unsichere Energiekostenentwicklung bremst Expansionspläne.

Im Baugewerbe hält die außerordentlich gute Lage dagegen an. Der Geschäftsklimaindikator für die Bauwirtschaft erreicht 25,9 Punkten und erreicht damit einen höheren Wert als im Vorquartal. Gegenüber dem witterungsbedingt sehr schlechten Vorjahreswert ergibt sich sogar ein starker Anstieg. Die Geschäftslage bleibt auf sehr hohem Niveau konstant, die Geschäftserwartungen sind zum Vorquartal deutlich verbessert und per Saldo positiv. Beschäftigungsplanungen und Investitionsabsichten steigen entsprechend an.

Im Dienstleistungsgewerbe sind die Aussichten dagegen wieder etwas eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex bleibt mit 19,1 Prozentpunkten auf dem recht hohen Niveau des Vorquartals und des Vorjahresquartals, steigt aber nicht weiter an. Dabei erreicht die Geschäftslage erneut ein sehr hohes Niveau. Für Eintrübungen sorgen dagegen die Geschäftserwartungen, die sich unerwartet und deutlich verschlechtern und per Saldo in den negativen Bereich fallen. Damit einher gehen die Beschäftigungsplanungen, die ebenfalls unter die Nulllinie absinken. Der zukünftige gesetzliche Mindestlohn sorgt bei den goßen unternehmensnahen Dienstleistern für zurückhaltendere Pläne.

Der Handel boomt. Der Geschäftsklimaindikator im IHK-Bezirk verbessert sich erneut und erreicht mit 26,9 Punkten einen historischen Spitzenwert in der Zeitreihe. Während die Geschäftslage auf sehr hohem Niveau konstant bleibt, verbessern sich auch die Geschäftserwartungen aktuell deutlich. Der Grund hierfür ist das sehr gutes Konsumklima.

Im Verkehrsgewerbe bleibt die Stimmung trotz schwacher Margen stabil. Der Geschäftsklimaindikator der Branche bleibt mit 19,8 Punten konstant. Die Lagebewertungen sind leicht rückläufig, ebenso wie die Gewinn- und Umsatzentwicklung. Die Geschäftserwartungen hellen sich allerdings etwas auf und es wird wieder mit steigenden Umsätzen gerechnet.                    

Quelle: IHK Halle Dessau

Anzeigen
Torsten Vockroth
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com