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Feinstaub vom Winde verweht

Die Wirksamkeit von Umweltzonen ist laut Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) auch nach der Vorlage des aktuellen Immissionsschutzberichtes nicht erwiesen.

„Anstatt in Jubelmeldungen über die angeblichen Positiv-Effekte der Umweltzonen zu verfallen, sollten die Fakten zählen“, so der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schröter. „Der nüchterne Blick auf die Messwerte zeigt, die Feinstaubbelastung hat sich nicht nur in der Umweltzone Halle verringert, sondern landesweit.“

Die Belastungen gingen unter anderem in Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Bernburg, Leuna und Zeitz zurück. „Verantwortlich für diesen Effekt sind keine Umweltzonen, sondern schlicht das Wetter“, so Schröter weiter. „Der Rückgang der Luftschadstoffbelastung in Halle ist erfreulich, er lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Umweltzone zu.“ Sämtliche Messstellen befänden sich außerhalb der Umweltzone und könnten somit nicht als Beleg für den Erfolg der Umweltzone herangezogen werden.

„Vor allem günstige Wetterlagen waren für die Senkung der Feinstaubbelastung verantwortlich, keinesfalls die Umweltzone. Der Staub wurde im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht“, so Schröter. Auch der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid werde trotz Umweltzone nicht eingehalten. Der leichte Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr beruhe auf der normalen Flottenerneuerung. Schröter betont: „Nicht die Umweltzone, sondern vor allem neue Fahrzeuge mit wirksameren Filtern sorgen für niedrigere Belastungen.“

Nach IHK-Meinung könnten auch Altfahrzeuge nicht einfach für die Überschreitungen der Messwerte verantwortlich gemacht werden. Die Stadt Halle habe circa 400 Ausnahmegenehmigungen erteilt. „Selbst wenn alle Altfahrzeuge täglich die Paracelsusstraße nutzen, ist das nur ein Anteil von 1,4 Prozent an den dort täglich stadteinwärts fahrenden rund 28.000 Fahrzeugen. Für Gewerbetreibende muss es deshalb auch zukünftig in Härtefällen noch Ausnahmeregelungen geben.“ Die IHK fordere ferner die schnellstmögliche Realisierung wichtiger Verkehrsprojekte wie der A 143 und der Osttangente. Diese würden die hallesche Innenstadt spürbar entlasten.

Quelle: IHK Halle-Dessau

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Torsten Vockroth
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