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Von 1933 bis 1945 vertrieben: Aktuelles Unimagazin rückt entlassene Hochschullehrer in den Blickpunkt

Von 1933 bis 1945 vertrieben: Aktuelles Unimagazin rückt entlassene Hochschullehrer in den Blickpunkt MLU Halle

In den Jahren 1933 bis 1945 wurden an der Universität Halle mindestens 43 Hochschullehrer aus dem Dienst entlassen - weil sie Juden waren oder den Nazis politisch nicht passten. Die neue Ausgabe des Magazins der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg rückt die Schicksale dieser Wissenschaftler in den Fokus und stellt das Projekt der Universität zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte vor. Die heute erschienene Ausgabe erklärt die Hintergründe und lässt Historiker sowie Angehörige zu Wort kommen.

Es sind Schicksale, wie das von Hans Rothmann, der in die USA emigriert und ein neues Leben beginnt. Wie das von Elisabeth Blochmann, die 1952 an der Universität Marburg wieder einen Lehrstuhl erhält. Oder wie das von Mojzis Woskin-Nahartabi, der in Auschwitz ermordet wird. Die neue Ausgabe des Unimagazins „scientia halensis" stellt die Aufarbeitung des Unrechts, das während des Naziregimes an der Universität geschah, in den Mittelpunkt. Auch das Titelbild zeigt Bilder der Hochschullehrer und Hochschullehrinnen, die in den Jahren 1933 bis 1945 aus dem Dienst der Universität entlassen wurden und damit aus der Wissenschaft und ihrem Beruf.

Das Heft stellt das Projekt der Universität erstmals öffentlich vor. Es trägt den Titel „Ausgeschlossen - Gedenken an die zwischen 1933 und 1945 entlassen Hochschullehrer" und wird vom Theologen Dr. Friedemann Stengel geleitet. Er bereitet gemeinsam mit der Projektgruppe, an der Vertreter aus allen Bereichen der Universität beteiligt sind, einen Gedenkband vor, der im Rahmen eines Akademischen Gedenkens für die Hochschullehrer am 27. November 2013 vorgestellt werden wird.

Zusätzlich verortet im Magazin der Wissenschaftshistoriker Rüdiger vom Bruch, ausgewiesener Experte für die Erforschung der Geschichte wissenschaftlicher Institutionen im 20. Jahrhundert, das hallesche Projekt. Im Interview spricht er über den Stand der Aufarbeitung an deutschen Hochschulen und ordnet die hallesche Initiative ein. Ein weiterer Text im Heft beschreibt einen sehr persönlichen Zugang und erzählt von Prof. Dr. Heiner Lück, Jurist, der sich bereits seit seinem Studium mit dem Leben und wissenschaftlichen Werk seinem Vorgängers Guido Kisch beschäftigt und dessen Familie heute freundschaftlich verbunden ist.

Das Magazin liegt an vielen Stellen in Halle kostenlos aus, zum Beispiel im Uni-Shop im Marktschlösschen am Markt oder im Melanchthonianum am Universitätsplatz, im Mitteldeutschen Multimediazentrum in der Mansfelder Straße 56, am Weinberg Campus im Biologicum sowie in vielen halleschen Mensen und einigen Buchhandlungen.
Das Heft kann auch im PDF-Format gelesen und heruntergeladen werden: www.magazin.uni-halle.de

Quelle: MLU

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