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Abschied von einem lieben Freund -- auch Tiere trauern auf ihre Weise

Collage mit Falco Collage mit Falco meine Mama

Am Freitag, den 17.3.2017, mussten wir von meinem Kumpel Falco Abschied nehmen. Falco war eines von Mamas "Babies". So hat sie sie genannt. Ursprünglich hatte Mama mal 6 Babies, also Kaninchen. Alle sahen anders aus und hatten andere Namen.

Ich kann mich noch an den Tag erinnern, an dem ich das erste Mal die Kaninchen sah. Seit einem Tag habe ich bei Mama gewohnt. Dann zeigte sie mir plötzlich noch einen anderen Raum in unserer Wohnung. Die Küche. Dort roch es irgendwie fremd und doch vertraut. Als ich rein ging, wusste ich auch warum! Dort waren Kaninchen. Ich kannte Kaninchen schon von meiner Mutter und deren Familie. Also da, wo ich geboren wurde, waren auch Kaninchen!

Mama hatte zu dem Zeitpunkt noch 3 Stück. Karl-Heinz, schwarz, war der älteste. Falco, beige mit Schlappohren, war der zweitälteste. Und Jasmin, weiß, war ca. 2 Jahre jünger. Die Kaninchen haben sich tierisch vor mir erschreckt. Das fand ich ziemlich doof. Nach einer Woche haben wir uns aneinander gewöhnt und immer wenn eins am Gitter des Geheges saß, hab ich es beschnuppert und beleckt. Manchmal hat Mama eins rausgenommen und ich durfte es aus der Nähe betrachten. Besonders nett war Falco...

Nach ca. einem halben Jahr ist die kleine Jasmin plötzlich verstorben und Mama war sehr traurig. Karl-Heinz und Falco waren aber noch fit. Mit Falco habe ich mich richtig angefreundet. Wenn er zu mir aufs Sofa durfte, dann hab ich ihm die Ohren geputzt und ihn angeschlabbert, bis er ganz nass war. Mama hat dann immer ein bißchen mit mir geschimpft und gesagt, ich soll nicht so derb sein.

Am Freitag kam Mama spät von der Arbeit und hatte Stiefpapa gleich im Schlepptau. Sie schloß die Tür auf, begrüßte mich, ging in die Küche und schrie plötzlich: "Oh nein! Nein, nein, nein!", schmiss ihre Handtasche und die Einkäufe auf den Boden und eilte zum Gehege. Ich hab mich dolle erschreckt und kam sofort angerannt um nachzusehen was passiert war!

Da hielt sie Falco schon im Arm, weinte und küsste ihn. Hab mich ganz schrecklich gefühlt. Zuerst habe ich nicht verstanden, was passiert ist, bis mir Mama Falco gezeigt hat. Ich hab ihn angestupst und sanft beleckt. Aber er hat sich nicht bewegt. Dann hat Mama gesagt, dass Falco tot ist und nicht mehr mit mir spielen kann.

Mama und Stiefpapa haben Falco dann in einen Karton gelegt, etwas Verpflegung für die Reise und Münzen für den Fährmann dazu gelegt. Dann war Mama ganz still. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Stiefpapa rechts und ich links, haben wir Mama in unsere Mitte genommen und den ganzen Abend gekuschelt. Am nächsten Morgen war Falco immer noch tot. Mama sagte, das bleibt jetzt so.

Wir sind dann zu meinen Urgroßeltern gefahren. Die haben einen kleinen Kaninchenfriedhof im Garten. Uromi und Uropi waren auch sehr traurig und haben Falco noch Blümchen in den Karton gelegt. Dann hat Uropi ein Loch gegraben. Mama hat den Karton hinein gelegt und sie haben das Loch zugeschüttet.

Nun ist Karl-Heinz alleine. Fast alleine. Er hat ja noch mich, seinen großen Beschützer.  Und zusammen passen wir ganz dolle auf Mama auf ! Und eine Kerze brennt auch für Falco...

Letzte Änderung am Montag, 20 März 2017 19:50

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