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Saale Bulls geben in den letzten Minuten Sieg aus der Hand

Jannik Striepeke - bester Spieler auf Seiten der Saale Bulls - in Aktion Jannik Striepeke - bester Spieler auf Seiten der Saale Bulls - in Aktion Stefan Röhrig

Die Saale Bulls hatten zum Freitagabend mal wieder Besuch aus dem Ausland, denn die Tilburg Trappers – vorzeitiger Meister der Oberliga Nord – waren auf Stippvisite im Sparkassen-Eisdom. Die Gäste aus den Niederlanden eilen seit Wochen von Sieg zu Sieg und so war die die große Frage, ob der aktuell Tabellenzweite Halle diesen Lauf stoppen können.

Die Kulisse in der Halle bot hierfür den besten Rückhalt und auch die Rückkehr von Top-Stürmer Nathan Robinson – nach langer Verletzungspause – ließen die Hoffnungen auf einen Sieg aufleben. Wie bereits die letzten Aufeinandertreffen beider Teams gezeigt hatten, konnte nur eine mutige Spielweise der Schlüssel zum Sieg sein. Entsprechend motiviert legten die Hallenser los und konnten schnell die ersten Ausrufezeichen setzen.

Doch auch die Trappers hielten erwartet sehr gut dagegen und es entwickelte sich ein schnelles Hin und Her auf dem Eis. In der 6. Minute kassierte Tilburg die erste Strafe und Halle bekam die erste große Chance, in Führung gehen zu können. Leider fehlte in dieser Phase noch die Durchschlagskraft der Bulls, zumal die Trappers durch frühe Störaktionen auch geschickt verteidigten. So lief die Strafzeit ohne Treffer für die Hausherren ab und das äußerst körperbetonte Spiel ging beim 0:0 weiter.

In der Folge konnten die Gastgeber Ian Meierdres im Tor der Trappers mit harten Schüssen zunehmend unter Druck setzen. Und in der 19. Spielminute versenkte Maximilian Schaludek die schwarze Scheibe im Netz und flog selber noch hinterher. Da der Puck die Linie jedoch vorher schon überschritten hatte blieb es – trotz Tilburger Proteste – beim Treffer. Mit dieser 1:0-Führung ging es dann auch in die erste Pause.

Im zweiten Abschnitt blieb es ähnlich körperbetont auf dem Eis und die Trappers versuchten, schnell den Ausgleich zu erzielen. Doch auch die Bulls blieben weiter im Vorwärtsgang und setzten mit tollen Angriffen immer wieder Nadelstiche. Und das sollte zur Halbzeit des zweiten Drittels erneut belohnt werden, als Michal Schön mit seinem Nachschuss den zweiten Treffer der Partie markierte.

Dieser ungewohnte Rückstand war für die Gäste nun Ansporn, noch einmal an Geschwindigkeit und Härte zuzulegen, was ihnen aber zunächst nur weitere Strafen einbrachte. Doch auch in Unterzahl blieben sie gefährlich und suchten auch mit einem Feldspieler weniger immer wieder den Weg nach vorn. Dort war aber Kevin Beech zur Stelle und konnte die Schüsse gekonnt abwehren. Bei voller Mannschaftsstärke erhöhten die Gäste dann den Druck auf Halles Abwehr noch einmal, was in der 33. Spielminute mit dem Anschlusstreffer Brock Montgomery Früchte trug. Es folgten weitere harte Checks, einige Angriffswechsel und Strafen, aber bis zur zweiten Unterbrechung gab es keine Tore mehr zu notieren.

So konnten die Saalestädter mit der knappen Führung in den letzten Abschnitt gehen und hier hielten sie über lange Strecken sehr gut mit und konnten die wütenden Angriffe der Trappers stoppen. Denn die Gäste versuchten quasi mit der Brechstange, den Ausgleich zu erzwingen und wollten den Hallensern keine Gelegenheit zum Durchatmen geben. Und leider zeigte diese Taktik ihre Wirkung, denn bei offenbar schwindender Konzentration der Bulls gaben sie die bis zur 52. Minute sichere Führung doch noch aus der Hand geben, als Mitch Bruijsten zum Ausgleich einnetzte.

Es blieben nur noch acht Minuten auf der Uhr, um sich die Führung zurückzuholen, doch angestachelt durch den späten Ausgleich zogen die Trappers nun das Spiel an sich und aktivierten die letzten Reserven, um den Druck noch einmal zu steigern. Zwar versuchten auch die Bulls mit schnellen Kontern, das Spiel noch einmal zu ihren Gunsten zu drehen, allein die mangelnde Chancenverwertung sollte dies einmal mehr verhindern. Lange Zeit sah es im Hin und Her nach einer Entscheidung in der Verlängerung aus, aber dann kam die 59. Spielminute und nach einem Fehlpass landete der Puck vor dem Hallenser Tor. Beim Versuch zu reagieren, rutschte Kevin Beech unglücklich weg und machte so den Weg frei für Jordy von Oorschot‘s Führungstreffer.

Nach einer Auszeit der Hallenser blieb Kevin Beech nun als letztes Mittel auf der Bank, aber die Routiniers der Niederländer nutzten das leere Tor, um den Sieg mit dem 2:4 zu zementieren. Völlig frustriert fehlte es nun auch an der letzten Gegenwehr der Bulls und Mitch Bruijsten hob den Puck geschickt über den schon am Boden liegenden Beech ins Tor. Somit müssen die Saale Bulls trotz starkem und großartigem Spiel über weite Strecken der Partie die erhofften drei Punkte doch noch an die Tilburg Trappers abgeben. Die Niederländer haben mit ihrer Aufholjagd noch einmal eindrucksvoll bewiesen, warum sie vorzeitig Meister geworden sind und so mit dem gestrigen Sieg die 100 Punkte auf dem Tabellenkonto erreicht haben.

Für die Bulls geht es am morgigen Sonntag auswärts zu den Füchsen nach Duisburg und dort werden sie auch wieder alles geben für den Sieg, um den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen.

 

Torschützen:

1:0 Maximilian Schaludek – 19.

2:0 Michal Schön – 30.

2:1 Brock Montgomery – 33.

2:2 Mitch Bruijsten – 52.

2:3 Jordy van Oorschot – 59.

2:4 Danny Stempher – 60. (Empty net)

2:5 Mitch Bruijsten – 60.

 

Tore: 2:5 (1:0/1:1/0:4)

 

[RJ/FE]

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