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Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt Leukämieforschung in Halle mit mehr als 0,5 Millionen Euro

Prof. Dr. C. Müller-Tidow und PD Dr. Lutz Müller (sitzend) diagnostizieren eine akute Leukämie am Mikroskop. Prof. Dr. C. Müller-Tidow und PD Dr. Lutz Müller (sitzend) diagnostizieren eine akute Leukämie am Mikroskop. Uniklinik Halle

Eine Arbeitsgruppe der Universitätsmedizin Halle (Saale) unter Leitung von Professor Dr. Carsten Müller-Tidow erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Forschungsförderung in Höhe von 510.000 Euro. Die Hämatologen und Onkologen beschäftigen sich mit der Erforschung molekularer Mechanismen, die zur Entstehung von Leukämien („Blutkrebs“) und anderen Krebserkrankungen führen. Das Ziel der Forscher ist die Entwicklung neuer Therapiestrategien. Den Schwerpunkt bildet dabei die Akute Myeloische Leukämie. Prof. Müller-Tidow, Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV, hat diese Forschungen in Münster begonnen und setzt diese nun in Halle mit seinem Team fort.

 

Die  Akute Myeloische Leukämie (AML) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks. Dabei kommt es zu einer massiven Bildung unreifer Vorstufen von Blutbestandteilen, die die gesunde Blutbildung verdrängen. In Deutschland werden pro Jahr etwa 3500 Neuerkrankungen registriert. Die AML tritt in jedem Lebensalter auf, gehäuft allerdings vor allem bei älteren Menschen. Durch eine Chemotherapie und eine Stammzelltransplantation kann die Erkrankung bei vielen Patienten geheilt werden. Allerdings sind neue Behandlungsmethoden notwendig, um die Heilungschancen weiter zu verbessern.  Seit kurzem ist bekannt, dass epigenetische Veränderungen eine große Rolle in der Entstehung der AML spielen. Chemische Veränderungen der DNA verändern die Erbinformation, ohne dass sich die Basenabfolge der DNA ändert.  Die häufigste epigenetische Veränderung ist die DNA-Methylierung, die bei allen Patienten mit AML verändert ist. Die fehlerhafte DNA-Methylierung kann zur Entstehung einer AML beitragen. 

 

Die halleschen Forscher wollen nun herausfinden, wie sich die DNA-Methylierung so beeinflussen lässt, dass  Leukämiezellen spezifisch gehemmt werden. Professor Müller-Tidow: „Unser Ziel ist es, neue Therapien zu entwickeln, bei denen die epigenetische Therapie das Ansprechen auf eine Chemotherapie deutlich verbessert.“ Mit solchen Therapieansätzen könnte mehr Patienten geholfen werden. Die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht nun die genaue Erforschung der Zusammenhänge zwischen epigenetischen Veränderungen und Therapieansprechen bei AML. Die entsprechenden Arbeiten finden im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Halle (Saale) statt. Hier sind Grundlagenforschung und Patientenbehandlung eng verzahnt, so dass für jeden Patienten die individuell beste Therapie ausgewählt werden kann.

 

Professor Müller-Tidow beschäftigt sich seit vielen Jahren in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit akuten Leukämien und anderen Krebserkrankungen. Er erforscht dabei unter anderem die epigenetische Genregulation. Er ist für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet worden. So entdeckte der Hämatologe und Onkologe bereits mehrere Leukämie-verursachende Gene und neue Therapieansätze.

Quelle: Uniklinik Halle  

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