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Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt nimmt Fahrt auf

Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt nimmt Fahrt auf HP KB

 

Das Regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt RHESA nimmt Fahrt auf. Sechzehn Krankenhäuser, drei Gesundheitsämter und die beiden Medizinischen Universitätsfakultäten sind beteiligt. Die Finanzierung für den weiteren Aufbau des Registers ist per Vertrag für das Jahr 2014 gesichert. So steuert das Gesundheitsministerium in diesem Jahr 20.000 Euro bei, bis zu 51.500 Euro kommen von der AOK Sachsen-Anhalt und fast 29.000 Euro von der Kasse IKK gesund plus. Weitere etwa 50.000 Euro hat die Deutsche Herzstiftung zugesagt.

 

Ziel des Registers ist, die Krankenversorgung der Bevölkerung spürbar zu verbessern. Dazu soll zunächst die Risikostruktur für Herzinfarkte analysiert werden, um dann die Versorgung sowie Prävention und Gesundheitsförderung bedarfsgerechter und zielgruppenspezifischer ansetzen zu können. Sachsen-Anhalt hat im Bundesdurchschnitt die höchste Sterblichkeit an Herzinfarkten.

 

Prof. Dr. Andreas Stang, der Leiter des RHESA, hält das neue Register für ein Alleinstellungsmerkmal für das Land. Im Gegensatz zu den wenigen anderen Herzinfarktregistern in Deutschland erfasse das Register in Sachsen-Anhalt auch Herzinfarkte im höheren Lebensalter und betrachte dabei auch differenziert eine ländliche sowie eine städtische Region, erklärte Stang. „Damit kommt das Register auch der Aufgabe nach, die Folgen des demographischen Wandels in Sachsen-Anhalt zu beleuchten.“

 

Gesundheitsminister Norbert Bischoff dankte allen Beteiligten. Er sagte: „Mit dem Herzinfarktregister leisten wir wichtige Aufbauarbeit, um die Gesundheit in Sachsen-Anhalt spürbar zu verbessern. Wichtig ist, dass viele Partner gemeinsam agieren. Einer allein kann diese Aufgabe nicht schultern.“ Bischoff betonte zugleich, dass er in den kommenden Jahren auf Unterstützung des Bundes setzt. Der im Berliner Koalitionsvertrag angekündigte Innovationsfonds mit 300 Millionen Euro für innovative sektorenübergreifende Versorgungsformen und die Versorgungsforschung sei „sehr wichtig“. Sachsen-Anhalt werde darauf achten, dass das Versprechen auch umgesetzt werde.

 

Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt sagte: „Sachsen-Anhalt hat im Bundesdurchschnitt die höchste Sterblichkeit an Herzinfarkten. Wir wollen, dass sich die Herzgesundheit der Sachsen-Anhalter spürbar verbessert. Das Register soll Aufschluss geben über die Ursachen der hohen Sterblichkeit, um daraus die richtigen Maßnahmen für die Menschen in unserem Land abzuleiten.“

 

Uwe Schröder, Vorstand der IKK gesund plus, sieht im vernetzten Aufbau des Herzinfarktregisters eine große Chance. „Durch die Sicherstellung der gemeinsamen Verantwortung kann eine zeitnahe und qualitätsgesicherte Versorgung gewährleistet werden. Dies sind entscheidende Kriterien, um den Betroffenen umgehend und umfassend helfen zu können“, so Schröder.

 

Eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes ist die breite Unterstützung durch Patientinnen und Patienten. Die behandelnden Krankenhausärzte bitten alle Herzinfarktpatienten um ihre Einwilligung, eine knappe, aber aussagefähige standardisierte Meldung an das Register weitergeben zu dürfen. Das Register analysiert und bewertet damit Qualitätsbereiche der Versorgung wie die Zeiten zwischen ersten Symptomen und Herzkatheter-Untersuchung, die Kapazität von Katheterplätzen oder die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Herzinfarkt. Diese Merkmale erlauben einen regionalen Vergleich der Notfallversorgung in unserer Region und damit Rückschlüsse auf Verbesserungsmöglichkeiten.

 

Die Verantwortlichen des Registers betrachten die erste Aufbauphase als erfolgreich. Bereits seit Mitte 2013 werden Meldewege eingerichtet. Die sehr große Mehrheit der Patientinnen und Patienten habe einer Meldung zugestimmt. In der Altmark gebe es jedoch noch Reserven. Dort hatten zwischen 14 und 25 Prozent der Patienten einer Registrierung nicht zugestimmt. Dadurch wird die Aussagekraft der Analysen möglicherweise gemindert.

 

Ohne Zustimmung des Patienten dürfen die Krankenhäuser wichtige Informationen nicht weitergeben wie etwa das Vorliegen bekannter Risikofaktoren, die Symptomatik, das Alarmierungsverhalten und die Versorgungspfade vor dem Ereignis. Auch die Inanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnahmen und der weitere Verlauf nach dem Ereignis bleiben dann unbekannt. All das sind Einflussgrößen, die zur Erklärung der regionalen Sterblichkeit beitragen können und bei denen vor allem ein Verbesserungspotenzial vermutet wird. Daher ist es wichtig, dass alle Bürger der Registerbevölkerung das Ziel des Herzinfarktregisters kennen und sich damit identifizieren. Dies trifft auch für diejenigen zu, die sich noch nicht wegen ihres Herzens in ärztlicher Behandlung befinden.

 

So funktioniert das Herzinfarktregister:

Alle überlebten und tödlichen Herzinfarkte einer städtischen (Stadt Halle) und einer ländlichen (Region Altmark) Bevölkerung im Alter ab 25 Jahre sollen gemeldet werden. Überlebte Infarkte werden über die beteiligten Krankenhäuser der Registerregionen an das RHESA gemeldet. Tödliche Infarkte werden über die Gesundheitsämter der Registerregion in Kooperation mit den leichenschauenden Ärzten an das RHESA gemeldet.

 

Die Leitung des Registers liegt bei Prof. Dr. Andreas Stang, Institut für Klinische Epidemiologie, Medizinische Fakultät, Universität Halle, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 Quelle: Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

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