Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar 2014, stellt die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) fest, dass Thema „Krebs“ weitgehend tabuisiert wird und die psychosoziale Versorgung von krebskranken Menschen und deren Angehörigen immer noch nicht ausreichend ist. Trotz aktiver Umsetzung des Nationalen Krebsplans in Sachsen-Anhalt, der u.a. eine angemessene psychoonkologische Versorgung für jeden Krebspatienten vorsieht, erreicht dieses Angebot noch nicht alle Betroffenen. Die SAKG sieht hier, vor allem in der Prävention, noch viel Aufklärungsbedarf.
Sachsen Anhalt hat die höchste Krebsrate Deutschlands und die Vorsorge wird leider unzureichend wahrgenommen.
Die Erkrankten aufzufangen und die Prävention voranzubringen sind zentrale Themen der Krebsgesellschaft in Sachsen Anhalt.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ca. 30% aller Erkrankten es nicht aus eigener Kraft aus dieser Krise herausschaffen. Meist fallen sie nach Abschluss der klinischen Therapie in ein tiefes Loch, ziehen sich zurück oder fühlen sich völlig überfordert. Im schlimmsten Fall folgen psychische Störungen und Depressionen.
Damit es nicht soweit kommt, möchte die SAKG Krebskranke und Angehörige am Weltkrebstag dazu einladen, sich bereits beim Arzt nach einer psychosozialen Krebsberatungsstelle oder einem Psychoonkologen zu erkundigen. „Niemand sollte eine Krebserkrankung alleine durchstehen müssen. Suchen Sie schon früh eine psychoonkologische und psychosoziale Beratung auf, um sich selbst und Ihre Familie zu entlasten“, rät Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V..
Die tägliche Arbeit mit krebskranken Menschen in den 12 Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft zeigt: Betroffene, die sich schon während der medizinischen Behandlung psychoonkologisch beraten lassen, leiden seltener unter Angstzuständen und psychischen Störungen. Sie können sich besser auf ihre Gesundung konzentrieren und haben mehr Kraft für die Dinge, die ihnen jetzt wichtig sind. „Oft fehlt im Alltag eine unabhängige Person, die zuhört, mit der man offen reden kann, die kompetent bei der Krankheitsbewältigung hilft und ein Stück weit durch die Krise begleitet. Genau das können unsere BeraterInnen“, betont Sven Weise. Aber auch Angehörige profitieren von der Beratung, weil sie erfahren, wie sie helfen können.
In den Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft erhalten Krebskranke die Hilfe, die sie brauchen, um ihre Erkrankung besser bewältigen zu können. Ergänzend zur individuellen Beratung bietet jede Krebsberatungsstelle vor Ort unterstützende Kurse und Vorträge zu verschiedenen Krebserkrankungen und Behandlungsmethoden an. Seelische Unterstützung und sozialen Rückhalt finden Betroffene auch in einer der mehr als 115 Selbsthilfegruppen mit und nach Krebs in Sachsen-Anhalt.
Weitere Infos zur Psychoonkologischen Krebsberatung und die Möglichkeit zur Onlineberatung, bietet die Homepage unter: www.sakg.de.
Hintergrundinfos zum Weltkrebstag
Die Weltkrebsorganisation (UICC – Union internationale contre le cancer) hat diesen Tag ins Leben gerufen, um die Sterblichkeit an Krebs und anderen nicht übertragbaren Erkrankungen bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent zu senken.
Das Ziel ist nur erreichbar, wenn alle mithelfen, die Krebsprävention und Früherkennung stärker im Bewusstsein und im Verhalten der Menschen zu verankern. Denn laut Schätzungen der UICC könnten allein durch eine gesunde Lebensweise und mehr Bewegung bis zu 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermieden werden. Das wären für Deutschland mit über 490.000 Neuerkrankungen pro Jahr etwa 190.000 Erkrankungen weniger. Quelle: www.gekid.de Gesellschaft epidemiologischer Krebsregister in Deutschland e.V.
Weitere Infos zum Weltkrebstag: http://www.worldcancerday.org
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Die erweiterten Beratungsstellen in Sachsen Anhalt
Außenberatungsstellen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V.
Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. baut ein Netz von Außenberatungsstellen auf, um vor allem die ländlichen Regionen des Bundesland Sachsen-Anhalt zu versorgen.
Wenn die Krebsbetroffenen und ihre Angehörigen aus den ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts nicht zu uns kommen können, dann kommen wir eben zu ihnen und bieten unsere Beratungen an, dachten sich die Mitarbeiter der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft aus Halle (Saale). Schon war eine neue Projektidee geboren.
Das Wichtigste waren die Kooperationspartner und die Finanzierung. Das Projekt „AMBERA“, der Aufbau von Außenberatungsstellen, wird unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland und dem AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. In diesem Projekt sind insgesamt sechs Außenstellen vereint – Bernburg, Bitterfeld, Haldensleben, Kalbe (Milde), Merseburg und Aschersleben.
Das Projekt „AMBERA.NETz“, die Etablierung und Weiterentwicklung der Außenberatungsstellen, wird unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland und die GlücksSpirale (www.gluecksspirale.de). In diesem Projekt sind insgesamt fünf erweiterte Außenstellen vereint – Dessau-Roßlau, Sangerhausen, Stendal, Wernigerode und Wittenberg.
Damit ist eine weitreichende Versorgung im gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt möglich. Die erste Beratungsstelle öffnete bereits im April 2010 ihre Tore und weitere neun folgten bis dato.
- Aschersleben
- Bernburg
- Bitterfeld
- Dessau-Roßlau
- Haldensleben
- Kalbe (Milde)
- Merseburg
- Sangerhausen
- Stendal
- Wernigerode
- Lutherstadt Wittenberg
Für jede Außenberatungsstelle ist ein feststehender Tag im Monat eingeplant. Krebskranke Menschen und ihre Angehörigen können sich an diesem Tag zu allgemeinen, sozialrechtlichen oder psychologischen Problemen beraten lassen. Die Beratungsräume werden freundlicherweise von Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt. „Das ist genau die Begeisterung, die wir brauchen“, äußerte sich der Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, Sven Weise, über das Engagement und das freundliche Entgegenkommen der einzelnen Unterstützer des Projektes. Mit allen unterzeichnete die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Kooperationsverträge und in herzlich-konstruktiver Atmosphäre während der Eröffnungen konnten sich die Beraterinnen Bianca Hoffmann, Stephanie Krüger und Bianca Zendel-Deparade gleich an ihrem künftigen Arbeitsplatz vorstellen.
Dass es für Krebsbetroffene künftig möglich ist, sich ohne lange Fahrzeit nach ihren Belangen erkundigen zu können, die bei einer Krebserkrankung wichtig sind, sich qualifizierten psychoonkologischen Beistand zu holen oder einfach ganz praktische Hilfe zum Beispiel beim Ausfüllen von Anträgen zu erhalten, ist – so die Reaktion aller Beteiligten – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die wiederum führt auf das große Ziel aller hin, die in der Onkologie arbeiten: die immer bessere Versorgung krebskranker Menschen und ihrer Angehörigen.
Was aber, wenn jemand die Außenberatungsstelle nicht aufsuchen kann? Dann gibt es selbstverständlich weiterhin die Beratung per Telefon (0345 4788110) oder die Online-Beratung über www.krebsberatung-online.de. Hierüber können Betroffene und Angehörige Kontakt mit dem Beratungsteam aufnehmen oder sich im Gruppenchat austauschen. Für weitere Informationen sind die Mitarbeiter über die Homepage www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de zu erreichen. Dies ist im Übrigen auch die richtige Adresse für alle, die in Bezug auf die Errichtung von weiteren Außenberatungsstellen vielleicht neugierig geworden sind. Das Team der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft hilft mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen gern weiter.
Außenberatungsstellen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft:
AMEOS Klinikum Aschersleben
Abteiliung der 3D-Sonographie (EG)
Beratungsraum der SAKG
Eislebener Straße 7A
06449 Aschersleben
jeden vierten Mittwoch im Monat, von 13 Uhr bis 16 Uhr
AWO Tagespflege Seniorenzentrum Zepziger Weg
Andreasstraße 3
06406 Bernburg
jeden vierten Mittwoch im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr
AWO Kreisverband Bitterfeld e. V.
Friedensstraße 2
06749 Bitterfeld
jeden zweiten Mittwoch im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr
MDK Sachsen-Anhalt
Regionaldienst Dessau
Am Alten Theater 9
06844 Dessau-Roßlau
jeden vierten Donnerstag im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr
AWO Kreisverband Altmark e. V.
Bahnhofstraße 27
39624 Kalbe (Milde)
jeden letzten Donnerstag im Monat, von 10 Uhr bis 13 Uhr
Schulungsverein Ohrekreis e. V.
Schulungsraum im Medicenter
Eingang B
Gerikestraße 4
39340 Haldensleben
jeden letzten Donnerstag im Monat, von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr
AWO Stadtverband Merseburg e. V.
Bürgerhaus
Neumarkt 5
06217 Merseburg
jeden ersten Donnerstag im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr
AWO Kreisverband Mansfeld-Südharz e. V.
Karl-Liebknecht-Straße 33
06526 Sangerhausen
jeden ersten Mittwoch im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr
Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal gGmbH
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
(Eingang Ambulanz; 1. Etage, Bibliothek)
Bahnhofstraße 24-25
39576 Stendal
jeden zweiten Donnerstag im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr
Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH
Praxis für Hämatologie und Onkologie
Medizinisches Versorgungszentrum Harz (MVZ)
Haus A, 2. Etage
Ilsenburger Straße 15
38855 Wernigerode
jeden zweiten Mittwoch im Monat, von 9 Uhr bis 12 Uhr und 13 Uhr bis 16 Uhr
AWO Kreisverband Wittenberg e. V.
Begegnungsstätte im Innenhof
Marstallstraße 13 a
06886 Lutherstadt Wittenberg
jeden zweiten Donnerstag im Monat, von 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr
Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift
Büro SAPV-Team, Ambulantes-Onkologisches Zentrum, Haus 4
Paul-Gerhardt-Straße 42-45
06886 Lutherstadt Wittenberg
jeden zweiten Donnerstag im Monat, von 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr
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Quelle: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.