Insbesondere die Erfahrungen und das Leistungsspektrum des Zentrums für Rückenmarkverletzte waren für Vasicek und sein Team ausschlaggebend für den Besuch. Die enge interdisziplinäre Verzahnung von Akutmedizin und Rehabilitation am Bergmannstrost ermöglicht eine frühzeitige Mobilisation der Patienten. Diese ist eine wichtige Basis, um die Handlungsfähigkeit der Patienten wiederherzustellen, eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten zu trainieren und auch das Selbstwertgefühl zu festigen. Die fachliche Beraterin bei Fenix Dr. Lia Viasickova sah genau in diesen Punkten die Übereinstimmung mit ihrem Motto „Zurück ins Leben“. Während des Rundgangs durch die Stationen für Rückenmarkverletzte, die Physio-, Ergo- und Sporttherapie konnten Dr. Frank Röhrich und Therapeuten viele Detailfragen erläutern. Für Vojtech Vasicek, der bei den Paralympischen Spielen 1992 in Barcelona Gold im Fünfkampf der Leichtathleten gewann, waren besonders die Sportangebote des Bergmannstrost interessant. „Sport war damals meine Motivation“, erinnert er sich an die Zeit, als er zum Rollstuhlfahrer wurde. So nahm sein Team das Angebot von Frank Röhrich gern an, zusätzlich zum straffen Programm in den Kliniken auch die Parakanuten des HKC 54 in ihrem derzeitigen Stützpunkt am Hufeisensee zu besuchen.
Das Para-Centrum Fenix wurde 2004 in Brno gegründet. Sein Ziel ist es, Rückenmarkverletzte und ihre Angehörigen zu unterstützen, damit sie ihre neue Lebenssituation meistern und ein Höchstmaß an Eigenständigkeit im alltäglichen Leben erreichen können. Unter dem Motto „Zurück ins Leben“ wird derzeit eine Vielzahl von ambulanten Angeboten für Betroffene bereitgehalten, die von therapeutischer Betreuung und persönlicher Assistenz über Weiterbildungen und sportlichen Aktivitäten bis zu kulturellen und sozialen Aktionen reichen. Zukünftig plant die Organisation Fenix den Aufbau einer eigenen Bettenstation.
Das Zentrum für Rückenmarkverletzte des Bergmannstrost ist das Einzige seiner Art in Sachsen-Anhalt und deckt über die Grenzen des Bundeslandes ein weites Einzugsgebiet ab. Es verfügt über insgesamt 60 Betten, verteilt auf drei Stationen. Die großzügig konzipierten und funktionell durchdachten Krankenzimmer sind unter modernsten Gesichtspunkten gestaltet. Verletzungen mit drohender oder eingetretener Querschnittlähmung sind sehr speziell und komplex. Deshalb benötigen sie eine spezialisierte und interdisziplinäre Behandlung durch Ärzte, Pfleger und Therapeuten.
Quelle: BG Kliniken Bergmannstrost Halle