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Wrigley-Prophylaxe-Preis - 1. Platz geht nach Halle

v.l.n.r: Dr. Torsten Müller, Melanie Nitschke, Dr. Nicole Primas, PD Dr. Christian Gernhardt v.l.n.r: Dr. Torsten Müller, Melanie Nitschke, Dr. Nicole Primas, PD Dr. Christian Gernhardt Fiedler, Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Der mit 10.000,- Euro dotierte äußerst renommierte Wrigley Prophylaxe Preis wurde kürzlich auf der 1. Gemeinschaftstagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und der Deutschen Gesellschaft für Endodontie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) in Marburg verliehen. Der erste Platz ging an zwei Arbeiten aus Hannover und Halle, die beeindruckende Ergebnisse zur Frühförderung von Kindern präsentierten. Beide Projekte belegen, dass frühzeitige Aufklärung und zahnärztliche Betreuung die Mundgesundheit nachhaltig verbessern. Den zweiten Platz teilen sich Beiträge aus Zürich und Kiel mit praxisrelevanten Erkenntnissen zu Speichelersatzmitteln und interessanten Daten aus der Probiotikaforschung.

Sachsen-Anhalts Zahngesundheits-Modellprojekt „Zähne auf Zack!“ ist am 11. Oktober 2013 in Marburg in der Kategorie „Öffentliches Gesundheitswesen“ mit dem 1. Preis des Wrigley-Prophylaxe-Preises 2013 ausgezeichnet worden. Dr. Torsten Müller vom Jugendzahnärztlichen Dienst in Dessau-Roßlau und Melanie Nitschke von der Landesvereinigung für Gesundheit nahmen stellvertretend für die ganze Arbeitsgruppe die Auszeichnung entgegen. „Wir freuen uns über den Preis und hoffen, dass mit dieser bundesweiten Anerkennung unser Modellprojekt für eine bessere Zahngesundheit von Grundschülern bald bundesweit Schule machen wird“, kommentierten die anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe, die Magdeburger Zahnärztin Dr. Nicole Primas, Leiterin des Arbeitskreises Zahngesundheit in Sachsen-Anhalt, und PD Dr. Christian Gernhardt, stellv. Direktor der Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Halle der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 

Der Wrigleys-Prophylaxe-Preis wird seit 1993 alljährlich für neue Erkenntnisse in der Forschung und für die Umsetzung zahnmedizinischer Prävention in der Praxis, im öffentlichen Gesundheitswesen und in der Gruppenprophylaxe verliehen und zielt auf die rasche Umsetzung neuer präventiver Konzepte. Das ist mit den Erfahrungen bei dem jetzt ausgezeichneten Modellprojekt zu den Gesundheitszielen Sachsen-Anhalts vielerorts möglich. Denn mit „Zähnen auf Zack“ wurde modellhaft nachgewiesen, dass auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien mit gesunden bleibenden Zähnen aufwachsen können. Die Arbeitsgruppe untermauerte dies mit harten Daten: Für das Projekt hatte der Arbeitskreis Zahngesundheit die Grundschule „Am Akazienwäldchen“ in Dessau-Roßlau ausgewählt. Mit durchschnittlich 4,18 durch an Karies erkrankten, fehlenden oder gefüllten Milchzähnen lag der dmf-t-Index bei den dortigen Erstklässlern im Jahr 2008 weit über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem dmf-t-Mittelwert von 2,77 aller Erstklässler in Dessau-Roßlau. 41 Prozent der Schüler an der Schule „Am Akazienwäldchen“ galten damals als Kariesrisikokinder. Zum Projekt gehörte nicht nur theoretische Aufklärung, sondern auch Praxis, etwa gemeinsames Zähneputzen und zahngesundes Frühstück in der Klasse, Aktionstage und Infoabende für die Eltern. Der Erfolg war beeindruckend: Nach vier Jahren, am Ende des Projekts hatten 85 Prozent der Kinder ein naturgesundes und 15 Prozent ein vollständig saniertes Gebiss. Zum Vergleich: Im Schnitt haben in Sachsen-Anhalt nur 45 Prozent der Kinder nach ihrer Grundschulzeit ein naturgesundes, bleibendes Gebiss. Deshalb wünschen sich die Verantwortlichen von “Zähne auf Zack“ eine flächendeckende Ausweitung ihres Modellprogramms. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass dieses Projekt eine Kooperation der Zahnärztekammer, des Gesundheitsamtes, der Landesvereinigung für Gesundheit des Landes Sachsen-Anhalt war welches zudem wissenschaftlich durch PD Dr. Gernhardt von der Universitätszahnmedizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg begleitet wurde. Das Preisgeld soll auf Wunsch der gesamten Arbeitsgruppe uneingeschränkt in Folgeprojekte fließen und weiteren Kindern zu Gute kommen.

 

Quelle: Uniklinik Halle

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