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Früchte und Gemüse statt Fertigkost - So essen Kinder lecker und gesund -- auch Kinder in Eisleben profitieren vom Projekt

Ernährungstrainerin Christin Simonsen von den Landfrauen bereitet mit den Kindern der Kita „Haus Sonnenschein“ in der Lutherstadt Eisleben, gemeinsam mit Wilko Petermann von der AOK Sachsen-Anhalt, Projektkoordinator „Gesundes Frühstück“, und natürlich den Kindern das schmackhafte gesunde Frühstück. Ernährungstrainerin Christin Simonsen von den Landfrauen bereitet mit den Kindern der Kita „Haus Sonnenschein“ in der Lutherstadt Eisleben, gemeinsam mit Wilko Petermann von der AOK Sachsen-Anhalt, Projektkoordinator „Gesundes Frühstück“, und natürlich den Kindern das schmackhafte gesunde Frühstück. KITA Haus Sonnenschein, Lutherstadt Eisleben

Die Lust auf Süßes ist angeboren, die Verlockungen sind groß. Doch Zucker steckt nicht nur in Schokolade, Knuspermüsli und Softdrinks, sondern auch in pikanten Nahrungsmitteln und Fertigprodukten. Insbesondere Kinder müssen deshalb besser aufgeklärt werden.

 

„Etwa 32 Kilogramm Zucker nimmt jeder Bundesbürger pro Jahr zu sich. Das sind im Durchschnitt über alle Altersgruppen hinweg täglich rund 90 Gramm, wie eine Statistik des Bundesernährungsministeriums zeigt“, sagt Gerriet Schröder, Präventionsexperte bei der AOK Sachsen-Anhalt. Das ist fast doppelt so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für vertretbar hält. Die WHO empfiehlt derzeit, maximal zehn Prozent der täglichen Energie als Zucker aufzunehmen. Das entspricht für einen Erwachsenen höchstens etwa 50 Gramm Zucker pro Tag, bei Kindern rund 25 Gramm.

 

Langfristig sollten zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke laut WHO lediglich fünf Prozent der täglichen Kalorienmenge decken, also maximal 6 bis 12 Teelöffel freien Zucker pro Tag.

 

Zucker ist in vielen Lebensmitteln in unterschiedlicher Menge zugesetzt. So enthält ein Glas Limonade (200 ml) durchschnittlich 20 Gramm Zucker, ein Becher Fruchtjoghurt (200 g) 25-30 Gramm Zucker oder eine Rippe Milchschokolade (16,7 g schwer) durchschnittlich etwa neun Gramm. Die empfohlene tägliche Höchstmenge wird auch durch Zuckerzusätze im Müsli oder Frühstückscerealien überschritten, durchschnittlich stecken da bis zu 35 Prozent Zucker drin.

 

„Der Süßmacher steckt außerdem in vielen Lebensmitteln, die gar nicht süß sind, zum Beispiel in fertigen Salat- und Grillsoßen, Ketchup, Soßenbinder, Fleisch- und Krautsalaten“, sagt Schröder. Das liegt daran, dass Zucker nicht nur für Süße sorgt, sondern auch Lebensmittel länger haltbar macht, Wasser bindet, den Geschmack verstärkt und zugesetzte Aromastoffe den extremen „Süßgeschmack“ verdecken. Auf diese Weise kann er wertvolle, teure Zutaten wie Früchte im Joghurt ersetzen. In einem Glas Rotkohl (700 Gramm) verbergen sich al-lein 77 Gramm Zucker, in 100 Gramm Ketchup sogar 23 Gramm.

 

Zuckermenge wirkungsvoll reduzieren

 

Doch warum ist es eigentlich problematisch, einen Großteil des täglichen Energiebedarfes über Zucker zu decken? Schröder: „Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel enthalten kaum wichtige Vitamine und Mineralstoffe, sind sehr kalorienreich, sättigen aber kaum, sondern verursachen sogar schnell neuen Hunger. Dadurch begünstigen sie die Entstehung von Übergewicht.“ Außerdem spiele Zucker eine Rolle bei der Entstehung von Karies, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

Der AOK-Präventionsexperte gibt Tipps, wie sich die tägliche Zuckermenge reduzieren lässt:

  • Essen Sie möglichst viele Nahrungsmittel so, wie sie in der Natur vorkommen, vor allem Gemüse und Obst.
  • Statt Fruchtjoghurt zu verzehren, der viel Zucker enthält, ist es besser, Naturjoghurt mit frischen Früchten oder etwas Marmelade oder Honig zu mischen.
  • Ein guter Start in den Tag gelingt mit selbst gemachtem Müsli aus kernigen Haferflocken, frischem Obst oder Trockenobst. In Fertigmüsli steckt dagegen meist viel Zucker.
  • Kochen Sie möglichst oft selbst, und zwar mit frischen, unverarbeiteten Zutaten.
  • Der Bedarf an Kohlenhydraten sollte überwiegend mit stärke- und ballaststoffreichen Lebensmitteln gedeckt werden, etwa Kartoffeln, Reis, Nudeln und Hülsenfrüchten.
  • Statt fertige Salatsoßen zu verwenden, kann man das Dressing auch aus Essig und Öl oder aus Naturjoghurt und frischen Kräutern selbst machen.
  • Als gesunde Durstlöscher eignen sich Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie stark mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.
  • Verzehren Sie wenig Fertigprodukte, Fertiggerichte und Fast Food.
  • Genießen Sie Süßigkeiten und Softdrinks nur ab und zu und in Maßen, als kleinen Luxus.
  • Gesündere Alternativen für stark zuckerhaltige Softdrinks sind Erfrischungsgetränke, die mit Süßstoff gesüßt sind.
  • Um herauszufinden, wie viel Zucker Fertigprodukte enthalten, sollten Sie die Zutatenlisten genau studieren. Zucker versteckt sich in Lebensmitteln oft unter seinen verschiedenen lateinischen Namen: Saccharose, Fructose, Lactose … Achten Sie also auf die Endung -ose.

 

Angaben auf Verpackungen beachten

 

Wie viel Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln steckt, ist beim Einkauf allerdings oft schwer zu erkennen. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, dass die Angaben auf den Verpackungen häufig mehr verwirren als informieren. Dabei wurden 276 verarbeitete, zuckerhaltige Lebensmittel untersucht. Die Tester fanden heraus, dass neben (Haushalts-)Zucker 70 weitere Bezeichnungen für süßende Zutaten zum Gesamtzuckergehalt beitragen. Auch der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ vermittelt oft den falschen Eindruck, dass ein Produkt zuckerfrei ist. Es kann jedoch dennoch süßende Zutaten wie Trockenfrüchte oder Molkenerzeugnisse enthalten, in denen von Natur aus Zucker steckt. So taucht bei Cappuccinopulver (ungesüßt) kein Zucker in der Zutatenliste auf. Dabei enthält der Instant-Cappuccino rund 40 Prozent Zucker aus der Zutat Süßmolkenpulver.

 

Kinder mit Präventionsprojekten sensibilisieren

 

Um Kindern frühzeitig ein besseres Gespür für gesunde und auch regionale Lebensmittel zu vermitteln, hat die AOK Sachsen-Anhalt 2016 neue Programme zur gesunden Ernährung gestartet. In Kooperation mit dem Landfrauenverband Sachsen-Anhalt entdecken Kinder bei den „Bauernpaten“ den Ursprung ihrer Lebensmittel. In einer Unterrichtsstunde und bei einem Besuch auf einem Bauernhof erfahren sie was angebaut und produziert wird, erleben die Betriebsabläufe, dürfen die Hoftiere im Stall besuchen oder vielleicht auch mal auf dem Traktor mitfahren. Am Ende wissen die Kinder, wie viel Arbeit, Sorgfalt und Mühe es kostet, landwirtschaftliche Erzeugnisse herzustellen.

 

In Kooperation mit den Landfrauen ist auch das Projekt „Gesunde Frühstück in Kitas“ entstanden. Damit sollen Vorschulkinder für ein gesundheitsbewusstes Ernährungsverhalten sensibilisiert werden. Die Landfrauen bereiten mit den Kita-Kindern gemeinsam ein gesundes Frühstück zu. Auf diese Weise sensibilisieren sie die Kinder, die Vielfalt der Lebensmittel zu entdecken und auch gern mal etwas Neues zu kosten.

 

Konkret dazu gab es einen TERMIN vor Ort am 14.06.2016 in der KITA Haus Sonnenschein, Friedrich Fröbel-Str. 5 in der Lutherstadt Eisleben:

Ernährungstrainerin Christin Simonsen von den Landfrauen bereitete mit den Kindern der Kita „Haus Sonnenschein“ in der Lutherstadt Eisleben, und mit Wilko Petermann von der AOK Sachsen-Anhalt, Projektkoordinator „Gesundes Frühstück“, das schmackhafte gesunde Frühstück zu. Den theoretischen Teil (Wo kommt die Milch, das Obst und das Gemüse her?) hat Ernährungstrainerin Christin Simonsen mit kleinen Geschichten, Liedern und Reimen den Kindern sehr schön nahe gebracht.

 

Ebenfalls an eine gesunde Kita-Ernährung richtet sich das AOK-Projekt „JolinchenKids“. Neben einer ausgewogenen Ernährung werden hier noch andere Themen einbezogen, beispielsweise die Eltern oder die Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher.

 

Quelle: AOK Sachsen-Anhalt

Katharina Bast

Redaktion HallePost.de

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