In Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge hat jede Note Auswirkungen auf das Gesamtgeflecht. Bei John Cage hingegen regiert der Zufall. Im Konzert des französischen Ensembles "Les inAttendus" verbinden sich diese musikalischen Welten in einer ungewöhnlichen Instrumentalisierung. Auf einen Blick: • Meisterwerke von Johann Sebastian Bach und John Cage mit Bassgambe, Akkordeon und Geige • Livestream auf www.klangart-vision.de und im Offenen Kanal Magdeburg • Das aktuelle Album "The Art of Fugue" ist vom deutschen Feuilleton sehr positiv besprochen worden. https://hoerbar.nmz.de/2022/04/les-inattendus/ https://www.sueddeutsche.de/kultur/klassik-j-s-bach-les-inattendus-1.5352086 "Kontrapunkt" heißt das Programm bei dem "Les inAttendus" Werke von Johann Sebastian Bach und John Cage spielen werden. Das französische Ensemble gastiert im Rahmen der KlangART Vision, des Festivals für zeitgenössische Musik in Sachsen-Anhalt, am 20. Mai 2022 in der John-Cage-Orgel-Stiftung Halberstadt. Gespielt werden von Johann Sebastian Bach "Kunst der Fuge" und von John Cage "Four 6". Das Ensemble spielt diese Stücke in der ungewöhnlichen Besetzung mit Bassgambe, Akkordeon und Geige. Zum Programm: Generationen von Musikwissenschaftler:innen haben versucht, die verborgenen Geheimnisse in Bachs “Kunst der Fuge” zu ergründen. Für viele ist es ein Meisterwerk der Mathematik. Wie in einem komplizierten Sudoku beeinflusst jede noch so kurze Note das gesamte Werk. In der unerwarteten Verbindung von Barockvioline, Viola da Gamba und Akkordeon kommen die eigenständigen Stimmen besonders zur Geltung: Viele Klangkombinationen, die jeder der Fugen eine besondere Farbe verleihen, die an die Klangfarben der Orgel oder große Chorwerke erinnern. Trotz der streng logischen Struktur steckt die "Kunst der Fuge" voller Schönheit. "Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen Angst vor neuen Ideen haben. Ich habe Angst vor den alten Ideen", hat der Komponist John Cage gesagt. Das zweite Stück des Konzerts, “Four 6”, klingt bei jeder Aufführung anders. Der Komponist gibt den Performerinnen keine Noten vor, sondern gibt ihnen Parameter an die Hand, zum Beispiel wie laut oder lang ein Ton gespielt werden soll. Die Musiker:innen müssen sich mit ihrem Instrument gut vertraut gemacht haben, um die Vorgaben zu erfüllen.
Quelle: International Academy of Media and Arts e. V.
