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Wachstumsstörungen im Kindesalter schneller erkennen Empfehlung

Wachstumsstörungen im Kindesalter schneller erkennen Universität Leipzig

Computergestützte Früherkennung von Wachstumsstörungen bei Kindern möglich

Als international renommierter Wissenschaftler der Universität Leipzig wird Prof. Dr. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, am 15. August die Robert Vines Lecture, eine Ehrenvorlesung der Australian Paediatric Endocrine Group (APEG), halten.

Damit eröffnet er die Jahrestagung der Organisation im australischen Alice Springs und richtet den Fokus auf die computergestützte Früherkennung von Wachstumsstörungen bei Kindern. "Der zentrale Stellenwert von Wachstums- und Gewichtsbeurteilung in der Pädiatrie muss erhalten und unterstützt und als ein wichtiger Marker für Gesundheit und Krankheit von Kindern interpretiert werden", sagt Kiess, der spezialisiert ist auf Pädiatrische Endokrinologie und Pädiatrische Diabetes. Es sei wichtig, nicht nur den absoluten Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt zu berücksichtigen, sondern die Daten in ihrem Verlauf zu beurteilen.

Eine spezielle Datenbank, die im Rahmen des Projektes CrescNet an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig entwickelt wurde, hilft Kinderärzten bei der kontinuierlichen Beurteilung der Wachstumsparameter. Sie erfasst alle Daten zu Körpergröße und Gewicht anonymisiert, sodass Ärzte die Werte in ihrem Verlauf beobachten können. Zudem bekommen sie automatisch eine Rückmeldung: Der Kinderarzt erhält eine Bewertung durch einen pädiatrischen Endokrinologen, ob eine Wachstumsstörung vorliegt und ein Spezialist für die notwendige Diagnostik und Therapie zu Rate zu ziehen ist.

Derzeit nehmen etwa 250 Kinderärzte deutschlandweit am Projekt teil, 75 Prozent der niedergelassenen Kinderärzte Leipzigs sind vertreten. Somit bringt die Plattform niedergelassene Ärzte und universitäre Expertise zusammen und lässt sich auch international integriert umsetzen. "Wenn wir eine Wachstumsstörung bei einem Patienten identifiziert haben, brauchen wir ein effizientes Zusammenspiel unterschiedlicher Fachrichtungen. Wir müssen interdisziplinär stärker zusammenarbeiten im Sinne der Patienten", betont Kiess. Gerade in der Pädiatrie sei schnelles Eingreifen geboten, denn nur während der Wachstumsphase könne man den Kindern helfen. So gilt es etwa unter anderem genetische, endokrine oder mögliche organische Ursachen abzuklären.

In Australien war Kiess bereits tätig: 2009 ging er als Gastprofessor an das Royal Children´s Hospital for Children und an das Murdoch Pediatric Research Centre der Universität Melbourne. Er ist Autor und Ko-Autor von mehr als 700 Fachartikeln mit Peer-Review sowie 25 Büchern und war im Jahr 2012 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie sowie von 2002 bis 2005 Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.

 

Quelle: Universität Leipzig

Letzte Änderung am Sonntag, 14 August 2016 19:07

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