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Universitätsmedizin Halle begeht 300. Geburtstag von Dorothea Erxleben

Dekan Prof. Michael Gekle mit Prof. Elke Lütjen-Drecoll Dekan Prof. Michael Gekle mit Prof. Elke Lütjen-Drecoll Universität Halle

Nobelpreisträgerin übernimmt Schirmherrschaft für Erxleben-Lecture – Diskussion: „Frauen in Life Sciences – Weniger erfolgreich und selbst schuld?“

Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität und die Ärztekammer Sachsen-Anhalt würdigen am Freitag, 13. November 2015, ein besonderes Jubiläum: den 300. Geburtstag von Dorothea Christiane Erxleben (geb. Leporin). Sie ist die erste promovierte deutsche Ärztin und eine Pionierin des Frauenstudiums. Ihr Vater wandte sich persönlich an Friedrich den Großen, der 1741 die Universität Halle (Saale) anwies, Dorothea Leporin zur Promotion zuzulassen. „Sie hat damit einen beschwerlichen Weg beschritten und mit dazu beigetragen, dass dieser Weg heutzutage erfreulicherweise vielen Frauen selbstverständlich offen steht“, erklärt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle.

Medizinische Fakultät und Ärztekammer rufen anlässlich dieses 300. Geburtstages eine Erxleben-Lecture in Leben. Zu dieser Reihe werden einmal im Jahr ausgewählte Referentinnen oder Referenten eingeladen und damit ausgezeichnet. Professor Gekle: „Diese Lecture soll durch die Präsentation von Vorbildern zur Förderung der Karrierewege bei Frauen in der Wissenschaft beitragen.“ Die öffentliche Festveranstaltung mit Erxleben-Lecture, einem Vortrag über das Leben und Wirken von Dorothea Erxleben und einer Podiumsdiskussion über die Rolle von Frauen in den Lebenswissenschaften findet ab 14 Uhr in der historischen Aula der Universität im Löwengebäude, Universitätsplatz 11, statt. Es haben sich bereits etwa 200 Gäste aus Universität, Fakultät, Verbänden, Vereinen und öffentlichem Leben angekündigt.

Die Erxleben-Lecture steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Christiane Nüsslein-Volhard, die vor 20 Jahren den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie erhalten hat. Sie beschäftigt sich mit Genetik und Entwicklungsbiologie und ist seit 1985 Direktorin der Abteilung Genetik des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Neben vielen hochkarätigen Auszeichnungen trägt sie die Ehrendoktorwürde von mehreren in- und ausländischen Universitäten.

Für die erste Lecture konnte Prof. Elke Lütjen-Drecoll gewonnen werden. Sie war Inhaberin des Lehrstuhls für Anatomie II der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die erste Frau an der Spitze einer Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Deutschland. Sie ist Ehrendoktorin der Medizinischen Fakultät der Universität Uppsala, Schweden. Das Thema der Lecture lautet: „Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt. Aspekte zur funktionellen Morphologie des Sehorgans“.

 Ab 16 Uhr findet in der Aula der Martin-Luther-Universität eine ebenfalls öffentliche Podiumsdiskussion statt. Diese steht unter dem Thema „Frauen in Life Sciences – Weniger erfolgreich und selbst schuld?“ und wird von Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport, Stadt Halle (Saale), moderiert.

Im Universitätsmuseum im Löwengebäude wird die am Vorabend (12. November 2015) bereits eröffnete Ausstellung „… Daß dieses Geschlecht der Gelahrtheit sich befleisse“ - Frauen an der Universität Halle-Wittenberg“ zu sehen sein.

Hintergrund: Im Januar 1754 reichte Dorothea Erxleben, die 1715 in Quedlinburg geboren worden war und dort 1762 auch starb, ihre Dissertation mit dem Titel „Quod nimis cito ac iucunde curare saepius fiat caussa minus tutae curationis“ - 1755 auf Deutsch unter dem Titel „Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten“ erschienen - ein und trat am 6. Mai desselben Jahres an der Universität Halle zum Promotionsexamen an, das sie mit großem Erfolg ablegte. Dorothea Erxleben bekennt am Ende ihrer glänzenden Dissertation, dass Vieles noch unbekannt ist und dass der Mensch wissen muss, dass sich jede Erkenntnis in der Retrospektive relativiert.

Um Dorothea Erxleben zu ehren, hat die Medizinische Fakultät bereits das Lernzentrum nach dieser berühmten Ärztin benannt.

Quelle: Universitätsklinikum Halle (Saale)

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